Entwicklungspolitik

Österreichische Entwicklungspolitik

Die österreichische Entwicklungspolitik orientiert sich grundlegend am aktuellen Dreijahresprogramm. Sie ist in Österreich eine gesamtstaatliche Aufgabe, weshalb neben dem Bundesministerium für Finanzen und dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten auch andere Bundesministerien, Länder und Gemeinden sowie die Oesterreichische Entwicklungsbank zu den öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen (Official Development Assistance, ODA) beitragen.

Entwicklungspolitik der EU

Die Europäische Union gehört weltweit zu den wichtigsten Akteur*innen der Entwicklungspolitik und Humanitären Hilfe. Einerseits finanziert sie zahlreiche Programme in fast allen Teilen der Welt, andererseits trägt sie zur Koordinierung der Entwicklungspolitik ihrer Migliedsstaaten bei. Zudem haben Entscheidungen, die von der Union und ihren Mitgliedsstaaten in anderen Politikbereichen getroffen werden, weitrechende globale Konsequenzen.

360 Mio. Menschen in Not: Regierung schöpft Potenzial der Humanitären Hilfe nicht aus

Foto einer Zeitung

„Morgen begehen wir erneut einen Welttag der Humanitären Hilfe, an dem die humanitäre Strategie in Kraft sein könnte, aber es nicht ist. Die Bundesregierung hält sich zu den Gründen bedeckt. Durch ihr Zögern riskiert sie den internationalen Ruf Österreichs als verlässlicher Partner – und das inmitten einer globalen Krisenspirale. Verheerender ist allerdings, dass die Regierung dadurch das Potenzial der Humanitären Hilfe nicht ausschöpft.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

„Seit bald zwei Jahren hat das Außenministerium eine fertig ausgearbeitete Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich in der Schublade. Ein unglaublich langer Zeitraum, indem sich etwa eine humanitäre Katastrophe in Afghanistan, der Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie Machtkämpfe im Sudan und Niger ereigneten“, nennt Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, vier von fast 70 Krisen, die laut UNOCHA die Welt derzeit fest im Griff halten. „360 Mio. Menschen könnten mittlerweile auf Humanitäre Hilfe angewiesen sein, mehr als doppelt so viele wie vor der COVID-19-Pandemie“, hebt Wank die stetig steigende Zahl notleidender Menschen hervor.

„Morgen begehen wir erneut einen Welttag der Humanitären Hilfe, an dem die humanitäre Strategie in Kraft sein könnte, aber es nicht ist. Die Bundesregierung hält sich zu den Gründen bedeckt. Durch ihr Zögern riskiert sie den internationalen Ruf Österreichs als verlässlicher Partner – und das inmitten einer globalen Krisenspirale. Verheerender ist allerdings, dass die Regierung dadurch das Potenzial der Humanitären Hilfe nicht ausschöpft“, ist Wank irritiert. „Die Strategie würde diese Hilfe aufwerten, sie zum Beispiel treffsicherer, wirksamer und flexibler machen. Deshalb werden wir nicht müde, an die Regierung zu appellieren, die Strategie schnellstmöglich zu beschließen, eine bessere Planbarkeit und raschere Abwicklung in der Humanitären Hilfe zu ermöglichen und ausreichend Ressourcen bereitzustellen; auch finanzielle, die über eine bloße Inflationsanpassung hinausgehen.“

Sich gegenseitig verstärkende multiple Krisen verlangen nach flexiblerer Hilfe

Wank beschreibt Faktoren, die für den gestiegenen Bedarf an Humanitärer Hilfe verantwortlich sind: „Wir beobachten seit Jahren, dass Konflikte und Krisen immer länger andauern, wodurch sich die Art der benötigten Hilfe verändert hat. Österreichische Hilfsorganisationen reagieren darauf, indem sie zusätzlich zu Humanitärer Hilfe oftmals Entwicklungszusammenarbeit und Friedensarbeit leisten, um Gemeinden zu stabilisieren und die Widerstandsfähigkeit der Bewohner*innen gegenüber Krisen zu verbessern“. Dieser umfassende, flexiblere Ansatz solle etwa mit der Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich auch staatlich verankert werden, so Wank.

Ein weiterer Faktor sei die alarmierend hohe Zahl hungernder Menschen, fährt Wank fort. Im Jahr 2022 haben laut FAO bis zu 783 Mio. Menschen nicht genug zu essen gehabt, 122 Millionen mehr als vor der Pandemie. „Besonders fatal ist die Situation im Osten Afrikas: Infolge der Klimakrise zerstören Dürren und Überschwemmungen abwechselnd ganze Ernten, während die erschwerten Getreide-Exporte aus der Ukraine die Humanitäre Hilfe in der Region zusätzlich unter Druck setzen“, legt der Geschäftsführer des entwicklungspolitischen Dachverbands die Ausmaße globaler Krisen dar.

Abschließend wiederholt Wank seinen Appell an die österreichische Bundesregierung: „Angesichts der sich gegenseitig verstärkenden multiplen Krisen auf der Welt – insbesondere langanhaltende Konflikte und zunehmender Hunger – ist Österreich gefordert, eine solide Basis für eine umfassende und effektive Humanitäre Hilfe zu schaffen. Und zwar mittels humanitärer Strategie sowie ausreichend Ressourcen und Budget, denn: Es sind Taten, die Hunger stillen und Menschenleben retten.“

(hh)

„Wir werden Gestaltungsmöglichkeiten konsequent nutzen“

Dieses Interview erschien im Jahresbericht 2022 der AG Globale Verantwortung.

Was waren für Dich, Annelies, die Highlights der vergangenen zehn Jahre, in denen Du Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung warst?

Anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens lud die AG Globale Verantwortung am 19. April 2023 Wegbegleiter*innen zu einer schwungvollen Feier auf das Badeschiff in Wien. Zu diesem Anlass verabschiedeten wir uns von Annelies Vilim, die 10 Jahre lang den Dachverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen als Geschäftsführerin geleitet hatte – und begrüßten ihren Nachfolger Lukas Wank.© AG Globale Verantwortung

Annelies Vilim: Da gibt es viele … Als ich 2013 anfing, war der AKF bei 5 Mio. Euro, Kürzungen für bilaterale Projektmittel der ADA standen bevor. In vielen Gesprächen und mit unterschiedlichen Aktionen konnten wir dazu beitragen, die Kürzungen zu stoppen. 2023 beträgt der AKF 77,5 Mio. Euro und die bilateralen Mittel sind fast doppelt so hoch wie 2013.

Das Kapitel zur Entwicklungspolitik des aktuellen Regierungsprogramms wertet diese im Vergleich zu früheren auf, indem es Substanzielleres und mehr inhaltliche Punkte enthält. International gesehen ist der Beschluss der Agenda 2030 ein besonderes Highlight, ihre konsequente Umsetzung hinkt jedoch sehr nach. Und das ist gerade in Zeiten multipler Krisen und vielfacher menschlicher Not nicht akzeptabel.

Lukas, du hast vor Kurzem die Geschäftsführung übernommen. Mit welchen Herausforderungen siehst du die Entwicklungspolitik konfrontiert?

Lukas Wank: Eine der vordergründigen Herausforderungen in der nächsten Dekade ist, eine Trendumkehr einzuleiten. Die Überlagerung unterschiedlicher Herausforderungen und die Zunahme an Konflikten weltweit haben zu gravierenden Entwicklungsrückschritten geführt. Beispielsweise steigen Armut und Ungleichheiten wieder, während die Halbzeit in der Umsetzung der Agenda 2030 bereits erreicht ist. Viele Staaten haben Mühe, den Kurs auf die SDGs zu halten. Uns läuft gewissermaßen die Zeit davon. Die Verschärfung der Klimakrise sowie die oft gleichzeitige Bewältigung von Konflikten und Fragilität erfordern eine koordinierte Herangehensweise – aber auch zeitgemäße Modelle der Zusammenarbeit und Investitionen in institutionelle Kapazitäten. Wie wir das bewerkstelligen, wird unser künftiges Verständnis von nachhaltiger Entwicklung prägen. Gleichzeitig sind wir gefragt, zu lernen, mit neuen entwicklungspolitischen Akteur*innen umzugehen und neben ihnen unsere Rolle neu zu definieren. Ich denke zum Beispiel an Entwicklungsbanken oder Ministerien, die nicht mit Außenpolitik betraut sind, an Consulting-Agenturen und auch an multinationale Konzerne oder Staaten wie China und die Golfstaaten.

Welche Herausforderungen siehst Du noch, Annelies?

Annelies Vilim: Etwa die Herausforderung, Worten Taten folgen zu lassen. Es gilt, vorhandene Konzepte umzusetzen, konsequent, mit Nachdruck und die dafür nötigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Es gilt, unterschiedliche Interessen- und Zielkonflikte politisch im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung zu entscheiden. So sollten Handels-, Agrar- und Rohstoffpolitik dazu beitragen, Armut auf der Welt zu reduzieren, damit Menschen nicht hungern müssen.

Die Zeit zaghaften Handelns in Silos ist angesichts multipler Krisen endgültig vorbei. Unterschiedliche Sektoren sind gefragt, gemeinsamen daran zu arbeiten, Hungerkrisen vorzubeugen, Pandemien einzudämmen oder die Folgen der Klimakrise zu bewältigen. Damit Menschen nicht von einer Krise in die nächste stolpern.

Apropos Silos: Lukas, wo siehst Du mit deinem Hintergrund in unterschiedlichen Sektoren Anknüpfungspunkte für die Entwicklungspolitik – auch im Hinblick auf Kohärenzfragen?

Lukas Wank: Meine bisherigen Arbeitsbereiche in der Friedens-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik, in der Humanitäre Hilfe sowie im internationalen Krisen- und Konfliktmanagement ergänzen sich in vielfacher Hinsicht. Sie erhöhen die Wirkung und Treffsicherheit entwicklungspolitischer Maßnahmen vor Ort. Zudem ermöglicht die Expertise verschiedener Arbeitsfelder, gezielter auf die Bedürfnisse und Prioritäten betroffener Gemeinschaften einzugehen, ihre Partizipation zu fördern und Ownership zu erzeugen.

Die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen ist entscheidend, um effektive Lösungen für komplexe Herausforderungen in Krisen- und Konfliktregionen zu finden und eine solide Grundlage für nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Erste Schritte in den nächsten Jahren sind ein vertiefender Wissensaustausch, entsprechende Lernprozesse und Kapazitätsentwicklung sowie die Weiterentwicklung von Konzepten, welche die angesprochene Politikkohärenz im Interesse nachhaltiger Entwicklung (PCSD) fördern.

Annelies, was wünscht Du Dir für Österreichs Entwicklungspolitik?

Annelies Vilim: Die Zusammenarbeit mit Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gehört weiter ausgebaut. Im guten Prozess im Vorfeld der SDG Dialogforen und der Innovationspools konnten die unterschiedlichen Stakeholder*innen voneinander profitieren und gemeinsame Lösungen formulieren, etwa zur Stärkung der Resilienz im Bereich der Ernährungssicherheit.

Die ODA-Quote 2022 von 0,39 % des BNE wird ohne mehr Mittel nicht zu halten sein, das zeigen Prognosen des BMF, die von einer sinkenden ODA-Quote in den nächsten Jahren ausgehen. Um bislang Erreichtes abzusichern, braucht es ein EZA-Finanzierungsgesetz. Ein Ministerium für nachhaltige Entwicklung wäre hilfreich, das politische Entscheidungen daran ausrichtet, Menschen ein menschenwürdiges Leben auf einem gesunden Planeten zu ermöglichen.

Welche Möglichkeiten gibt es, um Weichen für Annelies‘ Anregungen zu stellen?

Lukas Wank: Auch wenn es noch einige Zwischenschritte geben wird, werden wir Gestaltungsmöglichkeiten, die sich uns bieten, konsequent nutzen. 2023 sind das der zweite Freiwillige Nationale Umsetzungsbericht zur Agenda 2030 (FNU) sowie das nächste Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2025 bis 2027. An beiden Prozessen sind wir beteiligt. Während der zweite FNU darlegen soll, wie es um PCSD in Österreich bestellt ist, wird sich die AG Globale Verantwortung dafür einsetzen, dass das nächste Dreijahresprogramm konkrete Maßnahmen zur Förderung von PCSD enthält.

Annelies, welche Themen beschäftigen Dich aktuell in Deiner neuen Funktion als Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Humanitäre Hilfe?

Annelies Vilim: Etwa die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich: Die darin angestrebte stärkere Abstimmung und wechselseitige Ergänzung von Humanitäre Hilfe, EZA und Friedensarbeit, die Förderung und Nutzung innovativer Formen von Humanitärer Hilfe sowie die Sicherstellung der Qualität entwicklungspolitischer Maßnahmen erlauben es Österreich, besser auf die genannten Herausforderungen zu reagieren. Zentral ist ihre ambitionierte Umsetzung. Dazu gehört, die Planungssicherheit tatsächlich zu erhöhen, aber auch präventive und antizipierende Katastrophenhilfe sowie Resilienz gezielt zu fördern. Zusätzlich wird es eine flexible und mehrjährige Finanzierung für Programme der Humanitären Hilfe brauchen.

6. Humanitärer Kongress Wien

Roll-up des Humanitären Kongresses in der Aula der Universität Wien.

Mit deutlichen Worten über die ‚Unverhandelbarkeit‘ Humanitärer Hilfe, die durch die globale Krisenspirale zusätzlich unter Druck gerate, eröffnete Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, den 6. Humanitarian Congress Vienna mit über 250 Gästen aus 13 Ländern. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte in ihrer Rede, ebenso wie EU-Kommissar Janez Lenarčič in seiner eröffnenden Keynote, wie wesentlich Humanitäre Hilfe für Gesellschaft und Politik sei.

Neben der Keynote des EU-Kommissars lieferten auch jene von Adil Najam (Universität Boston, WWF International), Reem Mussa (Ärzte ohne Grenzen) und Alex de Waal (World Peace Foundation) einen inspirierenden Input für die vier darauffolgenden Podiumsdiskussionen. Die hohe Diversität, zu der die elf Expertinnen und zwölf Experten aus Ägypten, Armenien, Kanada, Südsudan, USA sowie zehn europäischen Ländern beitrugen, prägte die Qualität der Gespräche maßgeblich. Zwischen 25 und 72 Jahre alt, repräsentierten sie dabei die Europäische Union, österreichische Ministerien, internationale und zwischenstaatliche Organisationen, Nichtregierungsorganisationen die Wissenschaft sowie die Jugend.

Die Highlights des Kongresses können Sie auf YouTube nachschauen und in einem gemeinsamen Abschlussdokument Conclusio und Empfehlungen der veranstaltenden Organisationen nachlesen. So wirke sich die Klimakrise mittlerweile weltweit auf alle Lebensbereiche aus: „Die Ärmsten sind am stärksten von Ernährungsunsicherheit, Wassermangel und dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen betroffen. Humanitäre Maßnahmen müssen sich auf die Anpassung an die Klimakrise, die Verringerung des Katastrophenrisikos und vorausschauende Maßnahmen konzentrieren“, lautete etwa das Fazit zur Diskussionsrunde When Nature Strikes Back – Humanitarian Aid in Times of Climate Change.

Das Team des Humanitären Kongress Wien bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen, Mitarbeiter*innen, freiwilligen Helfer*innen, Unterstützer*innen und Partner*innen für die gute, konstruktive Zusammenarbeit, ihre Neugierde und Ausdauer, die den Erfolg dieses Kongresses ermöglichten.


Links

6. Humanitärer Kongress Wien: Mehr als Nächstenliebe – Humanitäre Hilfe ist ein Menschenrecht

Podiumsdiskussion The Humanitarian Imperative is Non-Negotiable mit (v.l.n.r.) Christos Christou (Ärzte ohne Grenzen), Ariane Bauer (ICRC), EU-Kommissar Janez Lenarčič, Moderator Thomas Seifert (Wiener Zeitung), Mervat Shelbaya (IASC) und Claus Haugaard Sørensen (ehem. DG ECHO) © Humanitarian Congress Vienna / Holly Kellner

Jeder Mensch hat das Recht, Humanitäre Hilfe zu erhalten oder zu gewähren, lautet der humanitäre Imperativ, der das Fundament für die vier humanitären Prinzipen Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit bildet. Doch verschärft die globale Krisenspirale die Bedingungen, unter denen internationale Hilfsorganisationen Humanitäre Hilfe leisten. Um Verstößen gegen internationales humanitäres Recht – die etwa mit der Klimakrise, Hunger als Mittel der Kriegsführung oder dem Leid von Menschen in vergessenen Krisen immer öfter einhergehen – entschieden entgegenzutreten, lädt der Humanitäre Kongress Wien heute zu seiner sechsten Ausgabe mit Titel Non-Negotiable: The Humanitarian Must-Haves an die Universität Wien.

Zum Auftakt des 6. Humanitären Kongresses thematisierte Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, die dramatische Zahl von 339 Mio. Menschen, die derzeit weltweit auf Humanitäre Hilfe angewiesen sind. 2019, im Jahr des letzten Kongresses und vor Beginn der COVID-19-Pandemie, seien es nicht einmal halb so viele gewesen. „Was sich in den letzten vier Jahren leider nicht verdoppelt hat, ist der Umfang der Hilfe, die wir Menschen in Not zukommen lassen“, kritisierte Wank und lud die rund 250 Kongressgäste dazu ein, die Ideale der humanitären Arbeit mit Nachdruck und Stolz zu vertreten, etwa gegenüber der Politik. „Und vergessen wir nicht, dass Humanitäre Hilfe kein Akt der Nächstenliebe ist, sondern ein grundlegender Aspekt zur Wahrung der Menschenrechte“, beendete Wank seine Begrüßungsworte und übergab das Podium an die österreichische Klimaschutzministerin.

Bundesministerin Gewessler: „Noch haben wir die Möglichkeit, das Ruder rumzureißen“

Die Klimakrise sei ein wesentlicher Treiber von Konflikten, Armut sowie Ungleichheit, und zwinge schon heute Millionen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen, erklärte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in ihrer Eröffnungsrede. „Die Klimakrise ist und bleibt die große Herausforderung unserer Zeit, ihre Folgen bedrohen die Lebensgrundlagen vieler Menschen, verursachen unsägliches Leid und zerstören unsere Natur“, führte die Bundesministerin aus und betonte, dass es unerlässlich sei, die Schwächsten im Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen. Denn die vulnerabelsten Menschen, die kaum Kapazitäten haben, um sich zu schützen, treffe sie besonders hart. „Klimaschutz und Humanitäre Hilfe müssen Hand in Hand gehen. Noch haben wir die Möglichkeit, das Ruder rumzureißen. Die Zeit drängt: Es braucht mehr denn je mutige und entschlossene Entscheidungen in Sachen Klimaschutz – für eine gerechtere sowie nachhaltigere Welt und Zukunft in der wir alle gut leben können“, richtete sich Ministerin Gewessler an die Kongressgäste.

In seiner anschließenden Keynote stellte Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement, fest, dass der 6. Humanitäre Kongress Wien in einer beispiellosen Zeit stattfinde: Die Zahl der Menschen auf der Welt, die auf Humanitäre Hilfe angewiesen sind, sei 2022 um das Fünffache der Bevölkerung Österreichs angestiegen. „Wir müssen entschlossen handeln, um Menschen in Not zu helfen, wo auch immer sie sind. Und wir dürfen nicht vor den Must-haves der Humanitären Hilfe zurückweichen, die für eine wirksame und effiziente Hilfe in der ganzen Welt notwendig sind: der Achtung des humanitären Völkerrechts, einem verbesserten Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen, einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensarbeit sowie der wachsenden Kluft zwischen Finanzierung und Bedarf, die es zu schließen gilt. Deshalb ist der diesjährige Kongress wichtiger denn je“, unterstrich EU-Kommissar Lenarčič.

Bis 18:00 Uhr erläutern 23 Expert*innen aus Ägypten, Armenien, Kanada, Südsudan, USA sowie zehn europäischen Ländern dringend benötigte Maßnahmen auf nationaler sowie internationaler Ebene. Mit diesen sollen Akteur*innen der Humanitären Hilfe dazu beitragen können, die Not der Menschen in globalen Krisengebieten nachhaltig zu lindern, ihr Überleben zu sichern und Wege aus allgegenwärtigen Krisen aufzuzeigen. Den Rahmen bieten unter anderem vier Podiumsdiskussionen:

  • The Humanitarian Imperative is Non-Negotiable
    mit Ariane Bauer (ICRC), Christos Christou (Ärzte ohne Grenzen), Mervat Shelbaya (IASC) und Claus Haugaard Sørensen (ehem. DG ECHO), Moderation: Thomas Seifert (Wiener Zeitung)
  • Forgotten Crises – Forgotten Suffering
    mit Bram Frouws (MMC), Franziska Grillmeier (freie Journalistin), Boschafter Peter Huber (BMEIA), Michael Köhler (ECHO) und Reem Mussa (Ärzte ohne Grenzen), Moderation: Thomas Seifert (Wiener Zeitung)

Abschließend werden die Studentinnen Ronja Berner (Universität Wien) und Bianca Ernst (Management Center Innsbruck) gemeinsam mit Lukas Wank Resümee über die Diskussionsbeiträge des 6. Humanitären Kongresses ziehen.

Veranstaltungsfotos für Ihre Berichterstattung finden Sie auf Google Photo.


Der Humanitäre Kongress Wien ist eine gemeinsame Veranstaltung von Österreichischem Roten Kreuz, Caritas Österreich, AG Globale Verantwortung, Ärzte ohne Grenzen Österreich sowie SOS-Kinderdorf Österreich. Nach pandemiebedingter Pause lädt der Kongress erstmals wieder Expert*innen aus aller Welt nach Wien ein, um aktuelle Fragen und Lösungsansätze für Herausforderungen der Humanitären Hilfe zu diskutieren.

Schwarz-Weiß-Foto einer älteren Frau mit Schriftzug des Kongresstitels versehen
© Humanitarian Congress Vienna 2023

„Ja zu EU-Lieferkettengesetz ist Ja zum Schutz von Mensch, Umwelt und Klima“

Foto einer Zeitung

„Das Ja, mit dem sich am 1. Juni eine Mehrheit der EU-Abgeordneten zu einem umfassenden EU-Lieferkettengesetz positioniert hat, ist ein Ja zum Schutz von Mensch, Umwelt und Klima über die Grenzen Europas hinaus. Wir begrüßen, dass das Europäische Parlament nun mit einer starken Position in Verhandlungen über ein Lieferkettengesetz mit Europäischer Kommission und Europäischem Rat treten wird“, ist Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, erfreut.

Für Menschen in Ländern des Globalen Südens, die für den europäischen Markt Güter produzieren, sei ein solches Gesetz eine echte Chance, berichtet Wank und führt aus: „Die Zahl extrem armer Menschen, die pro Tag weniger als 1,60 Euro zum Leben haben, könnte bald auf eine Milliarde ansteigen. Ein Lieferkettengesetz würde dem entgegenwirken, indem es beispielsweise bessere Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Löhne für Arbeiter*innen schafft – etwa in der Textilindustrie, in der Landwirtschaft oder im Bergbau“. Darüber hinaus sei ein solches Gesetz auch für zahlreiche österreichische Unternehmen, die in ihren globalen Handels- und Lieferketten bereits auf Nachhaltigkeit setzen, von Vorteil, betont Wank. Für sie sorge es endlich für gleiche Wettbewerbsbedingungen auf hohem Niveau.

Den endgültigen Gesetzestext werden Kommission, Rat und Parlament in sogenannten Trilog-Verhandlungen, die nächste Woche starten sollen, festlegen, erläutert Wank und wendet sich abschließend an die österreichischen EU-Abgeordneten: „Wir appellieren an die österreichischen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, sich in den weiteren Verhandlungsrunden für Nachschärfungen einzusetzen. Beispielsweise sollte die Beweislast bei Menschenrechtsverletzungen nicht allein bei Betroffenen liegen. Der Nachweis von Unternehmen, dass sie sich an das Gesetz halten, würde die Rechte von Menschen sowie soziale und ökologische Standards noch besser absichern.“

Mehr über das EU-Lieferkettengesetz erfahren Sie in den Hintergrundinformationen: Bedeutung des EU-Lieferkettengesetzes für nachhaltige Entwicklung weltweit


Die GLOBALE VERANTWORTUNG – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe unterstützt die Kampagne Menschenrechte brauchen Gesetze! Damit Lieferkettengesetze nicht verletzen!

(hh)

Training in Digital Advocacy

Review by Christina Forster & Bistra Kumbaroska (Heartbeats Innovation & Communication)

Bistra Kumbaroska (left, Heartsbeats) with participants of the training © Globale Verantwortung

The Digital Advocacy Training was designed to provide an intro to the latest developments in Digital Advocacy (including channels, etc.) as well as introducing inspiring examples (mainly from Global South) on what Digital Advocacy can achieve and create nowadays. Participants were invited to take a journey with us to address the topic of Digital Advocacy from an innovative point of view with a process that is based on Design Thinking for Social Change. This approach was chosen because in today’s digital world it is more and more difficult to not only reach, but specially mobilize people. It needs new, innovative approaches to really reach and get to your target audiences.

The process was designed in 6 steps supported by different frameworks (e.g. Regenerative Communication, Transcreation, Inclusive Storytelling, Danger of Single Story, etc.). The participants were divided in 4 groups (ca. 4 group members each), in order to work through those steps with a fictional example they came up with as a group. The final step was a co-creation sprint in which the groups brainstormed content ideas for a Digital Advocacy effort and pitched this idea to the rest of the participants. For the purpose of this one-day workshop, we developed a fictional example of a focus challenge, so participants could experience
the process and learn by doing.

Reflections & observations

We were inspired and impressed by all participants’ trust to take this journey with usand by their level of engagement throughout. A process of Design Thinking alwaysincludes uncertainty and confusion at some steps as well as moments of questioning yourself – which can feel uncomfortable and frustrating at times. The groups, as wellas the individuals in the groups, went through those phases at different moments. However, all of them continued and finished the process on a very creative, productive and – as we felt – positive note. Having delivered several Digital Advocacy Trainings, we know that this is not always the case and a strong sign for an openness to learn.

We further observed that there was a rather high interest and demand for Tone of Voice which we didn’t go into detail. Tone of Voice is usually part of our Online Comms training but of course is of importance to Digital Advocacy as well.

Feedback & recommendations

We are very grateful for the opportunity to deliver this training with Global Responsibility. The only feedback and recommendation we would have is to potentially do this kind of training over 2 days, as in that way we could form the groups and design focus challenges that are real and coming from the participant’s work (which is also a practical take-away that can be implemented after the training). Frameworks like this offer a new lens of looking at Digital Advocacy, and one day might be too short for taking in so many new impressions and information at once.


Downloads

The Digital Advocacy Training took place on 22 May 2023 (9:00 a.m. until 5:00 p.m.) at C3 in Vienna, and was organized by Global Responsibility, co-funded by the Austrian Development Agency and delivered by Heartbeats Innovation & Communication.

6. Humanitärer Kongress Wien: Humanitäre Hilfe ist nicht verhandelbar

Schwarz-Weiß-Foto einer älteren Frau mit Schriftzug des Kongresstitels versehen
Schwarz-Weiß-Foto einer älteren Frau mit Schriftzug des Kongresstitels versehen
© Humanitarian Congress Vienna 2023

Multiple Krisen sind allgegenwärtig und verstärken sich oftmals gegenseitig: Konflikte und Kriege, Wetterextreme infolge der Klimakrise, COVID-19-Pandemie und weitere Gesundheitskrisen, zunehmender Hunger und steigende Armut beeinflussen schon heute das Leben von weit über einer Milliarde Menschen weltweit. Bei einer Erderhitzung von 2 °C könnten Ernteausfälle weitere 189 Mio. Menschen in den Hunger treiben, bei 4 °C sogar 1,8 Milliarden. Gleichzeitig hat der Krieg in der Ukraine den internationalen Getreidemarkt destabilisiert und die Lebensmittelpreise zusätzlich in die Höhe getrieben, insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt. Die Zahl jener, die weltweit auf internationale Hilfe angewiesen sind, hat sich seit Beginn der Coronakrise von 168 auf 339 Mio. Menschen verdoppelt. Das sind mehr Menschen als in den Vereinigten Staaten leben, dem – gemessen an seinen Einwohner*innen – drittgrößten Staat der Welt. 

Vor diesem Hintergrund diskutieren internationale Expert*innen beim 6. Humanitären Kongress Wien mit Titel Non-Negotiable: The Humanitarian Must-Haves über verschärfte Bedingungen, unter denen internationale Organisationen in aktuellen Krisengebieten Humanitäre Hilfe leisten. Dabei kommt der Humanitäre Imperativ – der jedem Mensch das Recht zuspricht, Humanitäre Hilfe zu erhalten oder zu gewähren – immer mehr in Bedrängnis. Wie können Hilfsorganisationen Verstößen gegen internationales humanitäres Recht entschieden entgegentreten? 

Internationale Expert*innen werden sich in vier Podiumsdiskussionen zu diesen Fragen austauschen. Sie werden außerdem dringend benötigte Maßnahmen erläutern, die auf nationaler sowie internationaler Ebene dazu beitragen können, die Not der Menschen in Krisengebieten nachhaltig zu lindern, ihr Überleben zu sichern und Wege aus den allgegenwärtigen Krisen aufzuzeigen:

  • The Humanitarian Imperative is Non-Negotiable 
    mit Ariane Bauer (ICRC), Christos Christou (Ärzte ohne Grenzen), Joyce Msuya (UNOCHA) und Claus Haugaard Sørensen (ehem. DG ECHO)
    Moderation: Thomas Seifert (Wiener Zeitung) 
  • Forgotten Crises – Forgotten Suffering
    mit Bram Frouws (MMC), Franziska Grillmeier (freie Journalistin), Boschafter Peter Huber (BMEIA), Michael Köhler (DG ECHO) und Reem Mussa (Ärzte ohne Grenzen)
    Moderation: Thomas Seifert (Wiener Zeitung) 

Nach Begrüßungsworten von Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, wird Bundesministerin Leonore Gewessler den 6. Humanitären Kongress eröffnen und Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement, eine einleitende Keynote halten. 

Details & Presse-Akkreditierung 

  • Datum: 16.06.2023 
  • Uhrzeit: 09:00 – 18:00 Uhr (Registrierung ab 08:00 Uhr geöffnet) 
  • Veranstaltungsort: Universität Wien, Großer Festsaal 

Sie möchten Diskussionsteilnehmer*innen interviewen und sich für den 6. Humanitären Kongress akkreditieren? Dann schreiben Sie ein E-Mail an Hannah Hauptmann (AG Globale Verantwortung): presse@globaleverantwortung.at 

Weitere Programmdetails sowie Anmeldeinformationen finden Sie unter humanitariancongress.at.


Der Humanitäre Kongress Wien ist eine gemeinsame Veranstaltung von Österreichischem Roten Kreuz, Caritas Österreich, AG Globale Verantwortung, Ärzte ohne Grenzen Österreich sowie SOS-Kinderdorf Österreich. Nach pandemiebedingter Pause lädt der Kongress erstmals wieder Expert*innen aus aller Welt nach Wien ein, um aktuelle Fragen und Lösungsansätze für Herausforderungen der Humanitären Hilfe zu diskutieren.

Entwicklungspolitischer Dachverband warnt vor verwässertem EU-Lieferkettengesetz

Foto einer Zeitung

„Das Europaparlament startet mit einer entscheidenden Abstimmung für die europäische Handelspolitik in den Juni: Das Plenum plant, sich am Monatsersten auf eine Positionierung zum EU-Lieferkettengesetz zu einigen, ehe es mit Europäischer Kommission und Europäischem Rat über den konkreten Gesetzestext verhandelt. Wir appellieren an die österreichischen EU-Abgeordneten, den im Rechtsausschuss verhandelten Kompromiss zu unterstützen und ihn nicht zu verwässern“, richtet sich Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, an die Vertreter*innen österreichischer Parteien im Europaparlament.

Historische Chance für Europa, Verantwortung für ausbeuterische Produktionsmuster zu übernehmen

Das Lieferkettengesetz bietet der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten die historische Chance, Verantwortung für verheerende Auswirkungen zu übernehmen, die übermäßiger Konsum, ausbeuterische Produktionsmuster sowie nicht-nachhaltige Handels- und Lieferketten auf Mensch, Umwelt und Klima in Ländern des Globalen Südens haben.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

Dieses Gesetz würde dafür sorgen, dass europäische Unternehmen künftig ihre globalen Lieferketten auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung überprüfen und diese verhindern können, erklärt Wank. „Das Lieferkettengesetz bietet der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten die historische Chance, Verantwortung für verheerende Auswirkungen zu übernehmen, die übermäßiger Konsum, ausbeuterische Produktionsmuster sowie nicht-nachhaltige Handels- und Lieferketten auf Mensch, Umwelt und Klima in Ländern des Globalen Südens haben. So trägt ein wirksames Lieferkettengesetz wesentlich dazu bei, Unfälle, wie den Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch vor zehn Jahren, künftig zu verhindern“, konkretisiert Wank. Fast 1.200 Menschen seien damals ums Leben gekommen.

„Allerdings lässt auch der Kompromiss des Rechtsausschusses noch Luft nach oben. Wir ersuchen die Abgeordneten daher, sich in der Diskussion am 1. Juni für Nachschärfungen einzusetzen: Etwa, dass die Beweislast bei Menschenrechtsverletzungen nicht allein bei Betroffenen liegt, sondern Unternehmen nachzuweisen haben, dass sie sich an Gesetze halten. Um unabhängige, wirksame Kontrollen zu garantieren, empfehlen wir dringend, nationale Gewerkschaften und Zivilgesellschaft einzubinden. Darüber hinaus gilt es, Schlupflöcher zu schließen, um die Wirksamkeit des Gesetzes zu wahren. Für Finanzakteure würden sonst nach wie vor nur abgeschwächte Sorgfaltspflichten gelten, sodass sie in Unternehmen investieren können, die Mensch, Umwelt und Klima schaden“, führt Wank aus.

Lieferkettengesetz ist für österreichische Unternehmen von Vorteil

„Für Österreich ist ein umfassendes Lieferkettengesetz sogar ein Gewinn, da es hierzulande zahlreiche nachhaltige sowie innovative Unternehmen gibt und es gleiche Wettbewerbsbedingungen auf hohem Niveau schafft. Damit gehen sicherere Arbeitsbedingungen für Näherinnen in der globalisierten Textilindustrie einher, die dadurch besser für ihre Familien sorgen können. Oder würdige Einkommen, durch die sich beispielsweise Menschen in Côte d’Ivoire und Ghana den Schulbesuch ihrer Kinder leisten können. In den beiden Ländern arbeiten rund 1,56 Mio. Kinder und Jugendliche unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen, die auch für den österreichischen Markt produzieren. Die EU-Abgeordneten haben es nun in der Hand, diese historische Chance zu nutzen, um maßgeblich zu einem menschenwürdigen Leben für alle auf einem gesunden Planeten beizutragen“, schließt Wank.

Mehr dazu erfahren Sie in den Hintergrundinformationen: Bedeutung des EU-Lieferkettengesetzes für nachhaltige Entwicklung weltweit


Die GLOBALE VERANTWORTUNG – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe unterstützt die Kampagne Menschenrechte brauchen Gesetze! Damit Lieferkettengesetze nicht verletzen!

Fotoaktionen anderer unterstützender Organisationen

(hh)

Bedeutung des EU-Lieferkettengesetzes für nachhaltige Entwicklung weltweit

Pressemappe der AG Globale Verantwortung

Immer wieder kommt es zu Verletzungen von Menschenrechten und Umweltstandards entlang der Lieferketten von Unternehmen, die in der Europäischen Union Produkte verkaufen. Das betrifft zum Beispiel Kleidung, Schokolade und in Handys verbaute Metalle, die auch in Österreichs Verkaufsregalen landen.

Ein wirksames EU-Lieferkettengesetz würde dafür sorgen, dass international agierende Unternehmen ihre globalen Lieferketten auf Risiken prüfen, dadurch Verletzungen von Menschenrechten oder der Nicht-Einhaltung von Umweltstandards vorbeugen und dass dahingehende Verstöße geahndet werden können. Zudem soll es sicherstellen, dass Betroffene und Hinterbliebene Zugang zur Rechtsprechung erhalten.

In unseren Hintergrundinformationen erläutern wir, weshalb ein starkes EU-Lieferkettengesetz insbesondere für Länder des Globalen Südens wesentlich ist und was es enthalten soll, um wirksam Menschenrechte, Umwelt und Klima zu schützen.


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AG Globale Verantwortung (30.05.2023): Bedeutung des EU-Lieferkettengesetzes für nachhaltige Entwicklung weltweit

Entwicklungspolitischer Dachverband begrüßt 21,5 Mio. Euro für Humanitäre Hilfe

Foto einer Zeitung

„Um der Wucht, mit der sich die weltweite Krisenspirale unaufhörlich weiterdreht, etwas entgegensetzen zu können, ist die österreichische Bundesregierung dringend gefragt, die Treffsicherheit und Wirksamkeit ihres internationalen Engagements auszubauen. Mit der seit Ende 2021 fertigen, aber noch nicht beschlossenen Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich gibt es bereits ein adäquates Instrument. Wir appellieren an die Regierung, die Strategie jetzt aus der Schublade zu holen.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

„Wir begrüßen den heutigen Beschluss des Ministerrats, 21,5 Mio. Euro für Humanitäre Hilfe in Afghanistan, Äthiopien, Burkina Faso, Jordanien, Libanon, Mosambik, Südsudan und Uganda aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitzustellen. Damit ermöglicht es die Bundesregierung österreichischen Hilfsorganisationen, ihre Unterstützung für notleidende Menschen in den Krisengebieten der Welt aufrechtzuerhalten und auszubauen“, zeigt sich Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, erfreut.

Die Zahl der Menschen, die auf internationale Hilfe angewiesen sind, vervielfache sich derzeit aufgrund von Konflikten und Kriegen, der Klimakrise, Gesundheitskrisen, zunehmendem Hunger sowie steigender Armut rasant, berichtet Wank. „Laut Vereinten Nationen hat sich ihre Zahl in den zwei Vorjahren von 168 auf 339 Millionen Menschen verdoppelt. Und sie steigt unaufhörlich weiter: Jüngstes Beispiel eines Staates, der von multiplen Krisen überrollt wird, ist der von Hunger und Überschwemmungen gezeichnete Sudan, den seit Mitte April ein blutiger Machtkampf zusätzlich im Griff hält. In den letzten zwei Wochen sind allein über 20.000 Menschen in den Südsudan geflohen, nach Angaben von UNHCR könnten in der Region bald 800.000 Menschen auf Unterstützung angewiesen sein“, führt Wank aus.

Weltweite Krisenspirale mit vorausschauender Planung und verbindlicher Strategie bremsen

„Um der Wucht, mit der sich die weltweite Krisenspirale unaufhörlich weiterdreht, etwas entgegensetzen zu können, ist die österreichische Bundesregierung dringend gefragt, die Treffsicherheit und Wirksamkeit ihres internationalen Engagements auszubauen. Mit der seit Ende 2021 fertigen, aber noch nicht beschlossenen Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich gibt es bereits ein adäquates Instrument. Wir appellieren an die Regierung, die Strategie jetzt aus der Schublade zu holen“, richtet sich Wank an die Regierungsparteien.

Für mehr Treffsicherheit und Wirksamkeit würde zudem eine vorausschauende Planung der Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) sorgen, ergänzt der Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung. Schließlich habe der Fonds neben der Funktion, rasch humanitäre Hilfsmaßnahmen in akuten Notsituationen zu ermöglichen, noch eine weitere: „Der AKF, der 2023 immerhin mit 77,5 Mio. Euro dotiert ist, soll Hilfsorganisationen auch dabei unterstützen, das Überleben von Menschen in anhaltenden Krisen, von denen wir nicht täglich hören, zu sichern. Wir erachten es daher als sinnvoll, in Zukunft einen Teil der Mittel schon immer zu Beginn des Jahres zu beschließen. Denn nur wenn notleidende Menschen eine Aussicht auf Stabilität und Lebensperspektiven haben, kann es letztlich gelingen, die weltweite Krisenspirale zu bremsen“, schließt Wank.

(hh)

Gestiegene Entwicklungshilfe Österreichs darf kein einmaliges Ereignis sein

Foto einer Zeitung

„Es ist erfreulich, dass Österreich im Jahr 2022 seine öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen auf 0,39% des Bruttonationaleinkommens (BNE) erhöht hat. Mit diesem Plus von 0,08% gegenüber 2021 macht die Bundesregierung endlich einen merkbaren Schritt auf das international vereinbarte und im Regierungsprogramm verankerte Ziel, die Entwicklungshilfe auf 0,7% zu erhöhen, zu“, kommentiert Lukas Wank Österreichs vorläufige öffentliche Entwicklungshilfeleistungen (Official Development Assistance, ODA) des Vorjahres, die gestern von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) präsentiert worden sind. Die endgültigen Zahlen werden Ende 2023 veröffentlicht.

Indes haben vergleichbare Staaten das 0,7%-Ziel zum wiederholten Mal übererfüllt, zieht der Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung Bilanz. Während Österreich beispielsweise rund 115 Euro pro Kopf für bilaterale Hilfe in Ländern des Globalen Südens und Krisengebieten bereitgestellt habe, waren es in Deutschland rund 230 und in Norwegen sogar über 630 Euro pro Einwohner*in. Die Gesamt-ODA aller OECD-Staaten habe gegenüber 2021 um 13,6% zugelegt. Grund dafür sei vornehmlich die Unterstützung für schutzsuchende Menschen in OECD-Staaten, die im letzten Jahr wegen des Krieges in der Ukraine rasant gestiegen sei. So auch in Österreich, wo Ausgaben für Geflüchtete über 20% der Entwicklungshilfe im Jahr 2022 ausmachten und damit fast gänzlich dem Anstieg der ODA entsprechen, hält Wank fest.

Der nächste Schritt: Niveau der österreichischen Entwicklungshilfe halten und auf 0,7% steigern

„Es ist essenziell, dass Österreichs öffentliche Entwicklungshilfeleistungen dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden: Bei Menschen in den ärmsten Ländern der Welt, die von multiplen Krisen, Teuerungen und Inflation besonders stark betroffen sind. Um ihre Lebensbedingungen zu verbessern oder gar ihr Überleben zu sichern, braucht es gezielte entwicklungspolitische Maßnahmen, darunter einen verbindlichen Stufenplan in Richtung einer ODA-Quote von 0,7% des BNE.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

„Die erhöhten Entwicklungshilfeleistungen im Jahr 2022 sind ein begrüßenswerter erster Schritt. Um der verheerenden globalen Krisenspirale langfristig entgegenwirken zu können, ist die Bundesregierung aber nicht nur gefragt, das Niveau der ODA-Quote zu halten, sondern sie tatsächlich auf die vereinbarten 0,7% des BNE zu steigern. Besonders alarmierend ist die Zahl hungernder Menschen, die nach Angaben der Vereinten Nationen mittlerweile bei rund 830 Millionen liegt. Das sind vergleichsweise 80 Millionen mehr Menschen, als in Europa leben – von der Dunkelziffer, die mittlerweile bei einer Milliarde Hungernder liegen könnte, ganz zu schweigen“, betont Wank besorgt.

„Es ist also essenziell, dass Österreichs öffentliche Entwicklungshilfeleistungen dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden: Bei Menschen in den ärmsten Ländern der Welt, die von multiplen Krisen, Teuerungen und Inflation besonders stark betroffen sind. Um ihre Lebensbedingungen zu verbessern oder gar ihr Überleben zu sichern, braucht es gezielte entwicklungspolitische Maßnahmen, darunter einen verbindlichen Stufenplan in Richtung einer ODA-Quote von 0,7% des BNE“, schlägt  Wank den Koalitionspartnern als nächsten Schritt vor und ergänzt: „Mit einer abgesicherten ODA-Quote von 0,7% würde die Regierung langfristig für die notwendige Planbarkeit ihrer Entwicklungspolitik sorgen und maßgeblich dazu beitragen, dass Österreich seinem international vereinbarten Engagement gerecht wird.“

(hh)


Links

OECD (12.04.2023): Official Development Assistance (ODA) in 2022

One Health: Kräfte bündeln, um weltweite Gesundheitskrisen an den Wurzeln zu packen

Sujet One Health: Mann bestellt mit Ochsenpflug ein Feld im Abendlicht

„Mit gebündelten Kräften kann auch Österreich zu einer Welt beitragen, in der uns nicht eine globale Krise nach der anderen überrollt und unser aller Gesundheit gefährdet, sondern in der sich alle Menschen zu schützen und zu helfen wissen. Das ist in unser aller Interesse.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

Die COVID-19-Pandemie hat die Vernetztheit und Risiken einer globalisierten Welt auf tragische Weise vor Augen geführt, allen voran in Bezug auf unsere Gesundheit. Sie hat unweigerlich klargemacht, dass es überall auf der Welt mehr Gesundheitsinfrastruktur sowie treffsichere Präventions- und Ersthilfemaßnahmen auf lokaler Ebene braucht, um Gesundheitsrisiken schnell Einhalt gebieten zu können, bevor sie zur globalen Bedrohung werden. Wollen Regierungen also klüger aus drei Jahren Pandemie hervorgehen, die Einwohner*innen ihrer Länder vor neuen Krankheiten schützen und für die derzeitige Krisenspirale gewappnet sein, ist es erforderlich, allen Menschen auf der Welt Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Das können sie allerdings nur mit intensiver internationaler Zusammenarbeit erreichen, auch jener Österreichs.

Mann bestellt mit Ochsenpflug ein Feld im Abendlicht
Der One-Health-Ansatz hat gesunde Menschen, Tiere und eine gesunde Umwelt zum Ziel © Hannah Hauptmann

Zahlreiche Faktoren sind zu berücksichtigen, um weltweite Gesundheitssysteme krisenfest zu machen. So gehen etwa die zunehmende Nahrungsmittelknappheit aufgrund von Konflikten und anhaltender Wetterextreme, Umweltverschmutzung, schwindende Lebensräume, Infektionskrankheiten tierischen Ursprungs, aber auch Antibiotika-Resistenzen mit erheblichen Gesundheitsrisiken einher. Um diese verringern zu können, gründeten Weltgesundheitsorganisation (WHO), Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), UN-Umweltprogramm (UNEP) und Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) im Mai 2021 unter dem Schlagwort One Health ein interdisziplinäres Panel.[1]

Rasche Unterstützung durch lokale Ersthelfer*innen als entwicklungspolitische Maßnahme

Das österreichische Gesundheitsministerium verfolgt bereits den One-Health-Ansatz, der gesunde Menschen und Tiere sowie eine gesunde Umwelt zum Ziel hat. Das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 bis 2024 erwähnt den Ansatz ebenfalls. Insgesamt schöpft die Bundesregierung aber nicht sein volles Potenzial aus. Nach Vorbild des UN-Panels könnten zum Beispiel die Bundesministerien für Gesundheit, Klimaschutz und Landwirtschaft internationale Gesundheitsprogramme mit Fokus auf Prävention und Ersthilfe auf lokaler Ebene ermöglichen. Denn entsprechend ausgebildete und ausgestattete paramedizinische, pflegerische und veterinärmedizinische Gemeindearbeiter*innen können in abgeschiedenen Gemeinden sowie in schlecht zugänglichen Stadtteilen oder Notunterkünften rasch Hilfe leisten, vulnerable Menschen erreichen und ihre Widerstandsfähigkeit stärken.

Das nötige Know-how ist längst vorhanden: Im Sinne des dritten der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung[2] der Agenda 2030 fördern unsere Mitgliedsorganisationen und ihre lokalen Partner mit zahlreichen Projekten[3] die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen in Ländern des Globalen Südens. Und sie bilden notwendiges Personal aus, wie etwa Tierärzte ohne Grenzen, eine Organisation mit Sitz an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Deutschland zeigt’s vor: Menschen weltweit zu schützen ist in unser aller Interesse

Ein Blick nach Deutschland[4] zeigt, wie diese ressortübergreifende, internationale Zusammenarbeit aussehen könnte. Die deutsche Regierung stellt jährlich 150 Mio. Euro für entwicklungspolitische Maßnahmen entlang des One-Health-Ansatzes in Partnerländern zur Verfügung. Schon mit einem Zehntel dessen könnte die österreichische Regierung in den Schwerpunktländern der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zusätzlich über 300.000 Menschen den Zugang zu Gesundheitsversorgung ermöglichen. Etwa in Uganda, wo es schon seit 2018 einen One Health Strategic Plan gibt.[5]

„Mit gebündelten Kräften kann auch Österreich zu einer Welt beitragen, in der uns nicht eine globale Krise nach der anderen überrollt und unser aller Gesundheit gefährdet, sondern in der sich alle Menschen zu schützen und zu helfen wissen. Das ist in unser aller Interesse“, ruft Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, der österreichischen Regierung am heutigen Weltgesundheitstag in Erinnerung. Immerhin markiert der 7. April 2023 auch den 75. Gründungstag der WHO, deren Grundsatz lautet, allen Menschen auf der Welt den Zugang zu umfassender Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

(hh)


Links

[1] WHO (o.D.): One Health High-Level Expert Panel (OHHLEP)

[2] SDG Watch Austria: SDG 3, Gesundheit und Wohlergehen

[3] AG Globale Verantwortung: Projektlandkarte

[4] Deutsches Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: One Health

[5] Ministry of Health of the Republic of Uganda: Uganda One Health Strategic Plan 2018 – 2022

Lukas Wank ist neuer Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

Portrait von Lukas Wank, neuer Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

„Seine vielseitigen Spezialisierungen sind es, die Lukas Wank zu einem ausgesprochen kompetenten und international gut vernetzten Geschäftsführer machen. In Zeiten sich gegenseitig verstärkender Krisen, in denen die Auswirkungen von Kriegen und Konflikten, Klimakrise, Gesundheitskrisen, grassierendem Hunger und steigender Armut nach globalen sowie ressortübergreifenden Lösungen verlangen, sind wir froh, künftig auf sein Know-how setzen zu können.“

Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender der AG Globale Verantwortung und Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich
Portrait von Lukas Wank, neuer Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung
Lukas Wank, neuer Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung © Andi Bruckner

„Im Namen der AG Globale Verantwortung heiße ich Lukas Wank als neuen Geschäftsführer des Dachverbands herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass wir mit ihm reichlich Erfahrung an der Schnittstelle von Entwicklungs-, Friedens- und Sicherheitspolitik sowie internationalem Krisen- und Konfliktmanagement dazugewinnen konnten. Als Gründer eines non-profit Think-and-Do-Tanks ist Lukas Wank auch in der Zivilgesellschaft bestens verankert“, begrüßt Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender der AG Globale Verantwortung und Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, Lukas Wank an seinem ersten Arbeitstag.

Zuletzt trug Wank als stellvertretender Direktor des Austrian Centre for Peace in Schlaining wesentlich dazu bei, Akzente in der Zusammenarbeit von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Organisationen zu setzen. In dieser Rolle setzte er auch Innovationen um, wie etwa im Bereich PeaceTech, der sich damit auseinandersetzt, wie digitale Technologien Frieden fördern können. „Der neue Geschäftsführer ist auch in der AG Globale Verantwortung kein Unbekannter: Von 2018 bis 2021 brachte er als entwicklungspolitischer Fachreferent seine Expertise in die Agenden des Dachverbands ein“, betont Knapp. Zuvor war Wank als politischer Berater, Analyst und Policy-Officer in internationalen Kontexten tätig. Er leitete eine humanitäre Operation in Libyen, war politischer Berater im Rahmen der europäischen Friedensbemühungen in Bosnien und Herzegowina und erhielt zahlreiche internationale Fellowships für seine Arbeit.

„Seine vielseitigen Spezialisierungen sind es, die Lukas Wank zu einem ausgesprochen kompetenten und international gut vernetzten Geschäftsführer machen. In Zeiten sich gegenseitig verstärkender Krisen, in denen die Auswirkungen von Kriegen und Konflikten, Klimakrise, Gesundheitskrisen, grassierendem Hunger und steigender Armut nach globalen sowie ressortübergreifenden Lösungen verlangen, sind wir froh, künftig auf sein Know-how setzen zu können“, ist Knapp erfreut und schließt: „Wir wünschen Lukas Wank, der die Leitung des Dachverbands von Annelies Vilim übernimmt, einen guten Start und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!“

(hh)

6. Humanitarian Congress Vienna im Zeichen des Humanitären Imperativs

Schwarz-Weiß-Foto einer älteren Frau mit Schriftzug des Kongresstitels versehen
Schwarz-Weiß-Foto einer älteren Frau mit Schriftzug des Kongresstitels versehen
© Humanitarian Congress Vienna 2023

Jeder Mensch hat das Recht, Humanitäre Hilfe zu erhalten oder zu gewähren, lautet der Humanitäre Imperativ; Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit die Humanitären Prinzipien. Mit dem Kongresstitel Non-Negotiable: The Humanitarian Must-Haves rücken die Veranstalterinnen – Österreichisches Rotes Kreuz, Caritas Österreich, AG Globale Verantwortung, Ärzte ohne Grenzen und SOS-Kinderdorf Österreich – diese in den Fokus des diesjährigen Humanitarian Congress Vienna. Nach coronabedingter Pause, die 2022 von einer virtuellen Konversation aufgelockert wurde, holt der Kongress erstmals seit 2019 wieder internationale Stakeholder*innen Humanitärer Hilfe in den Großen Saal der Universität Wien.

Programm im Überblick

Auf eine Eröffnungsrede von Bundesministerin Leonore Gewessler und einer Keynote von Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Humanitäre Hilfe und Krisenschutz, folgen vier aufeinanderfolgende Podiumsdiskussionen mit hochrangigen, internationalen Panellist*innen:

  1. The Humanitarian Imperative Is Non-Negotiable
  2. When Nature Strikes Back – Humanitarian Aid In Times Of Climate Change
  3. Forgotten Crises – Forgotten Suffering
  4. Starvation As A Method Of Warfare – As Old As War Itself, Outlawed But Deadly Popular and Creatively Used

Aber nicht nur Panellist*innen, sondern auch Vertreter*innen aus Politik, Medien, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft sowie Interessierte im Publikum sind dazu eingeladen, den Dialog über humanitäre Strategien und Grundsätze, Good-Practice-Beispiele, aktuelle Entwicklungen sowie Zukunftsvisionen fortzuführen und neue Perspektiven einzubringen.


Anmelde- & Akkreditierungsinformationen

Ab sofort können sich Stakeholder*innen und Interessierte auf der Webseite des Humanitarian Congress Vienna anmelden. Das Kongressmanagement ergänzt laufend Details: www.humanitariancongress.at

Pressevertreter*innen können sich unter presse@globaleverantwortung.at akkreditierten, Interviews mit Panellist*innen anfragen und um Aufnahme in den Presseverteiler bitten.

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Zivilgesellschaft appelliert: EU-Lieferkettengesetz soll Frauenrechte schützen und Waffensektor erfassen

Frauen auf Teeplantage

Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für die sogenannte Richtlinie über gesellschaftsrechtliche Sorgfaltspflichten betreffend die Nachhaltigkeit im Februar 2022 vorgelegt. Der Europäische Rat hat sich im Dezember 2022 dazu positioniert und das Europäische Parlament wird über seine Position voraussichtlich vor dem Sommer abstimmen. Dann folgen Trilog-Verhandlungen zwischen Europäischem Parlament, Kommission und Rat, die darüber entscheiden werden, was konkret im Gesetzestext steht und wie wirksam dieses sein wird.

In zwei offenen Briefen der European Coalition for Corporate Justice (ECCJ) und der Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) rufen zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter die AG Globale Verantwortung, dazu auf, spezifische Aspekte in den Verhandlungen zu berücksichtigen: Einerseits die Risiken und Lebensrealitäten von arbeitenden Frauen in den Lieferketten und andererseits den Waffensektor.

EU-Lieferkettengesetz soll Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit stärken

Frauen machen einen überproportional großen Anteil der Arbeiter*innen in Lieferketten europäischer Unternehmen aus, zum Beispiel in Textilfabriken in Asien oder der Landwirtschaft in Afrika. Sie sind von spezifischen Menschenrechtsverletzungen betroffen, wie Diskriminierung, sexueller Belästigung und Gewalt. Aber auch von Umweltverschmutzung durch Unternehmen, da Frauen zumeist für die Nahrungsmittelversorgung ihrer Familien verantwortlich sind. Daher fordern wir gemeinsam mit mehr als 140 Organisationen, dass die Institutionen der EU darauf achten, dass das Gesetz die Lebensrealitäten von Frauen ausreichend berücksichtigt. Sie kritisieren, dass der Europäische Rat in seiner Position die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau sogar aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes gestrichen hat. Sie machen darauf aufmerksam, dass Einkaufspraktiken von Unternehmen, die vorrangig auf billige Produkte abzielen, einen direkten Einfluss auf die Löhne und Arbeitsbedingungen von Arbeiterinnen haben. Die Organisationen empfehlen unter anderem, dass das EU-Lieferkettengesetz

  • Frauenrechte schützt, indem es alle international anerkannten Frauenrechte erfasst,
  • Unternehmen dazu verpflichtet, Frauen aus der lokalen Bevölkerung in die Konsultation von Stakeholder*innen sicher und sinnvoll einzubinden und
  • Unternehmen dazu verpflichtet, bei der Identifizierung von Risiken in ihren Lieferketten explizit auf Risiken für Frauen achten.

EU-Lieferkettengesetz soll den Waffensektor erfassen

In einem weiteren offenen Brief machen bisher 40 Organisationen, darunter auch wir, darauf aufmerksam, dass vier EU-Mitgliedstaaten unter den zehn größten Waffenexporteuren der Welt sind. Im Zeitraum von 2017 bis 2021 waren sie für über 21% der weltweiten Waffenexporte verantwortlich. Es gibt keine bekannten Beispiele von Rüstungsunternehmen, die in Produktion und im Transfer von Rüstungsgütern sowie damit einhergehenden Dienstleistungen eine angemessene menschenrechtliche Sorgfaltspflicht anwenden, obwohl diese Branche äußerst schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Das EU-Lieferkettengesetz kann solche Lücken schließen, um europäische Rüstungsunternehmen in die Verantwortung zu ziehen. Der Europäische Rat hat in seiner Position diesen Sektor aber ausgenommen. Die Organisationen fordern, dass das EU-Lieferkettengesetz

  • den Waffensektor als Hochrisikosektor erfasst,
  • Unternehmen dieses Sektors Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Wertschöpfungskette auferlegt,
  • Unternehmen, die in Konflikt- und Hochrisikogebieten tätig sind, zusätzliche Sorgfaltspflichten auferlegt und
  • alle Menschenrechte einschließlich des humanitären Völkerrechts erfasst.

Damit das EU-Lieferkettengesetz tatsächlich einen wirksamen Beitrag zu einer nachhaltigen und gerechten Handelspolitik und einem menschenwürdiges Leben für Arbeiter*innen in Ländern des Globalen Südens leisten kann, setzen wir uns außerdem dafür ein, dass es für alle Unternehmen unterschiedlicher Größe gilt, die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und dass es Betroffenen von Arbeitsrechtsverletzungen oder von Umweltzerstörung den Zugang zur Justiz erleichtern sollte.


Links

(sv)

Pressestimmen 2023

15.12.2023, Kathpress: NGOs: EU-Lieferkettengesetz Lichtblick für Menschenrechte
Artikel über die Einigung auf ein EU-Lieferkettengesetz zwischen Europäischem Rat und Parlament, welche die AG Globale Verantwortung begrüßte, jedoch auch auf bleibende Schlupflöcher hinwies (siehe Presseaussendung 14.12.2023).

08.12.2023, Kathpress: NGOs berichten von zunehmenden Repressionen im Globalen Süden
Artikel über den Appell der AG Globale Verantwortung, dass auch Österreichs Einsatz gefragt ist, um Menschenrechte weltweit zu schützen, und über den neuen Themenkanal „Globale Stimmen für Menschenrechte“ (siehe Presseaussendung 08.12.2023).

08.12.2023, Ö1: Nahost: Österreich gibt Hilfsgelder für Palästinenser wieder frei
Interview mit Lukas Wank im Mittagsjournal anlässlich der abgeschlossenen zusätzlichen Prüfung der Mittel, mit denen österreichische Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in den palästinensischen Gebieten gefördert werden.

01.12.2023, ORF.at: UNO-Behindertenrechtskonvention: viele Baustellen in Österreich
01.12.2023, Vol.at: Viel offen in Österreich bei Behindertenrechtskonvention
Julia Moser, Geschäftsführerin von Licht für die Welt, berichtete anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen, wie sie zu einer Inklusionsschulung für Mitgliedsorganisationen der AG Globale Verantwortung beitrug.

25.11.2023, Der Standard: Grüne wehren sich gegen den Vorwurf der mickrigen Entwicklungshilfe
25.11.2023, Ö1: Entwicklungshilfe: Hilfsorganisationen schlagen Alarm
25.11.2023, Radio Wien: Entwicklungshilfe: Hilfsorganisationen schlagen Alarm
24.11.2023, ISJE: Österreichs Entwicklungshilfeleistungen: Treppensturz statt stufenweiser Erhöhung
24.11.2023, Kathpress: Budget: Hilfswerke protestieren gegen Kürzungen der EZA-Leistungen
Berichterstattung über den Appell der AG Globale Verantwortung an die Regierung, dafür zu sorgen, dass die Prognosen für entwicklungspolitische Mittel im Bundesbudget nicht Realität werden (siehe Presseaussendung 24.11.2023).

19.10.2023, Katholisch.at: EZA- Dachverband begrüßt Budgetplus für internationales Engagement
19.10.2023, Kathpress: EZA- Dachverband begrüßt Budgetplus für internationales Engagement
Artikel berichten, dass die AG Globale Verantwortung das angekündigte Plus für entwicklungspolitisch relevante Mittel im Jahr 2024 begrüßt (siehe Presseaussendung 19.10.2023).

16.10.2023, ISJE: Welternährungstag, Tag der Armut: „Menschen in Krisen widerstandsfähiger machen“
16.10.2023, Top News: „Nicht höhere Erträge, sondern nahrhaftes und umweltschonendes Essen macht satt“
16.10.2023, Unsere Zeitung: Welternährungstag: 780 Millionen Menschen weltweit leiden Hunger
Berichterstattung anlässlich der Welttage der Ernährung und Armut greift den Appell der AG Globale Verantwortung an die Regierung auf, sie möge die Ernährungssicherheit im Globalen Südens mit zusätzlichen bilateralen Mitteln unterstützen und diese bis 2027 absichern (siehe Presseaussendung 16.10.2023).

03.11.2023, Ö1 (Interview mit Anja Appel, KOO/SDG Watch Austria): Nachhaltig leben: UNO-Nachhaltigkeitsziele: Auch Österreich hat Aufholbedarf
15.10.2023, Vindobona: Austria Discusses Sustainable Development: 3rd SDG Dialogue Forum Austria
13.10.2023, Oekonews.at: SDG Dialogforum 3.0: Sozial und ökologisch gerechte Maßnahmen priorisieren
12.10.2023, Kathpress: NGO-Netzwerk: Auf klimatische und soziale Kipppunkte reagieren
12.10.2023, Pastoral.at: Eindringlicher Apell von Kirchenvertreter:innen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen
12.10.2023, Vienna.at: Österreich friert Hilfsgelder für Palästinenser ein: Edtstadler verteidigt Entscheidung
Berichterstattung erwähnt SDG Watch Austria bzw. die AG Globale Verantwortung im Kontext des SDG Dialogforums Österreichs 3.0 im Oktober 2023.

25.10.2023, FM4 (Interview): So werden Hilfsgüter im Gaza-Streifen verteilt
15.10.2023, Kleine Zeitung (Pro und Kontra, Print): Sollen die Hilfsgelder für Palästina eingefroren werden?
15.10.2023, Die Presse (Gastkommentar): Die Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen
12.10.2023, ORF (Eco, Interview): Wie sich die Terrorgruppe Hamas finanziert
12.10.2023, Puls24 (Interview): In Gaza droht eine humanitäre Katastrophe
11.10.2023, Kathpress: EZA-Dachverband: Aussetzen der Nahost-Hilfe trifft die Falschen
11.10.2023, Profil: Geld „auf Eis“: Was das für Hilfsprojekte in Palästina bedeutet
10.10.2023, Kronen Zeitung: Soll Geld weiter fließen? Große Uneinigkeit in EU
10.10.2023, The Local: AG Global Responsibility appelliert an die Regierung, die Mittel für Projekte, die zum Frieden beitragen und die humanitäre Hilfe in der Konfliktregion unterstützen, nicht auszusetzen
10.10.2023, ORF.at: Hilfsorganisationen: Mittel für Palästinenser nicht aussetzen
10.10.2023, Die Presse: Hilfsorganisationen appellieren: Gelder für Palästinenser nicht aussetzen
10.10.2023, Der Standard: Hilfsorganisationen: Hilfsgelder für Palästinenser nicht aussetzen
10.10.2023, Top News: Aussetzen der Hilfe im Nahen Osten trifft die Falschen
Berichterstattung über Appell der AG Globale Verantwortung an die Bundesregierung, Projekte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Nahen Nosten nicht auszusetzen und die Humanitäre Hilfe in der Region zu unterstützen (siehe Presseaussendung 10.10.2023).

Herbst 2023, CorporAid Magazin: Business an Bord
Portrait der Wirtschaftspartnerschaften der ADA (Print), in denen die AG Globale Verantwortung eine „Brückenbauerfunktion“ zwischen Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen einnimmt.

04.10.2023, ISJE: Veranstaltungen und Interviewmöglichkeiten: SDG Dialogforum 3.0
Veranstaltungsinformation

04.10.2023, Welt-Sichten: Wien startet Partnerschaft mit dem Welternährungsprogramm
Artikel zitiert Appell der AG Globale Verantwortung an die Bundesregierung, Österreichs ausstehende Mittel für das Jahr 2023 an das World Food Programme schnellstmöglich auszuzahlen und es nicht bei 19 Mio. Euro pro Jahr zu belassen.

29.09.2023, Kathpress: Caritas begrüßt Strategie für Humanitäre Hilfe
29.09.2023, ORF.at: Caritas begrüßt Strategie für humanitäre Hilfe
Berichterstattung zur Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich, deren Präsentation und bevorstehenden Beschluss die AG Globale Verantwortung und Mitgliedsorganisationen begrüßten (siehe Presseaussendung 29.09.2023).

15.09.2023, Katholisch.at: EZA-Dachverband: „Klimagerechtigkeit ist globale Verantwortung“
15.09.2023, Kathpress: EZA-Dachverband: „Klimagerechtigkeit ist globale Verantwortung“
15.09.2023, Radio Arabella: Weltweite Klimaproteste
Online-Artikel und O-Ton greifen Appell der AG Globale Verantwortung, dass Österreich seiner globalen Verantwortung nachkommen solle, zu weltweiter Klimagerechtigkeit beizutragen, auf (siehe Presseaussendung 15.09.2023).

18.08.2023, Katholisch.at: Caritas an Regierung: Strategie für Humanitäre Hilfe beschließen
18.08.2023, Kathpress: Caritas an Regierung: Strategie für Humanitäre Hilfe beschließen
18.08.2023, ORF.at: Appelle zum Welttag der Humanitären Hilfe
18.08.2023, ORF.at: Welttag der Humanitären Hilfe: Strategien gefordert
18.08.2023, Puls 24: Appelle an Regierung zum Welttag der Humanitären Hilfe
18.08.2023, Salzburger Nachrichten: Appelle an Regierung zum Welttag der Humanitären Hilfe
18.08.2023, Vol.at: Appelle an Regierung zum Welttag der Humanitären Hilfe
Berichterstattung zitiert Lukas Wank anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe, an dem die AG Globale Verantwortung und Mitgliedsorganisationen an die österreichische Bundesregierung appellieren, dringend die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich zu beschließen (siehe Presseaussendung 18.08.2023).

04/2023, Welt-Sichten: Kurzportrait des Geschäftsführers der AG Globale Verantwortung
Nach Lukas Wanks Antrittsinterview mit dem deutschen entwicklungspolitischen Magazin (16.05.2023, online) folgte im August ein Kurzportrait in der Printausgabe.

12.07.2023, Wirtschaftszeit: SDG Dialogforum Österreich mit hochrangiger Podiumsdiskussion
Veranstaltungsinformation

16.06.2023, Katholisch.at: Landau: 339 Millionen Menschen brauchen weltweit Humanitäre Hilfe
16.06.2023, Kathpress: Landau: 339 Millionen Menschen brauchen weltweit Humanitäre Hilfe
16.06.2023, Kronen Zeitung: Caritas-Chef: 339 Mio. Menschen brauchen Hilfe!
16.06.2023, ORF.at: Landau: 339 Mio. Menschen brauchen humanitäre Hilfe
06.06.2023, Falter (Print 07.06.2023): Humanitärer Kongress: Humanitäre Hilfe ist nicht verhandelbar
Berichterstattung zitiert Geschäftsführer Lukas Wank anlässlich des sechsten Humanitären Kongresses Wien (siehe Presseaussendung 16.06.2023).

09.06.2023, Medianet: Lieferkettengesetz nimmt erste Hürde
31.05.2023, Industrie-Magazin: EU-Parlament legt Position zu Lieferkettengesetz fest
31.05.2023, Salzburger Nachrichten: EU-Parlament legt Position zu Lieferkettengesetz fest
31.05.2023, Vienna.at: Lieferkettengesetz: EU-Parlament fixiert Position
31.05.2023, Vol.at: EU-Parlament legt Position zu Lieferkettengesetz fest
Berichterstattung zitiert die AG Globale Verantwortung in Hinblick auf die Positionierung des Europaparlaments zum EU-Lieferkettengesetz (siehe Presseaussendung 30.05.2023).

23.05.2023, Welt-Sichten: Wir verlieren unseren Mann in Wien
Nachruf auf Ralf Leonhard – lange Zeit Nicaraguga-Korrespondent der „taz“ und kritischer journalistischer Wegbegleiter der Entwicklungspolitik Österreichs –, der sowohl seinen ersten als auch seinen letzten Beitrag (siehe unten) für das deutsche entwicklungspolitische Magazin Welt-Sichten der AG Globale Verantwortung gewidmet hat.

16.05.2023, Welt-Sichten: „Armut, Hunger und Leid lassen sich beseitigen“
Antrittsinterview mit Lukas Wank, seit April 2023 Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, über das veränderte Bild von Entwicklungspolitik und zivilgesellschaftliche Herausforderungen.

04.05.2023, Vindobona: Austria’s Foreign Disaster Fund is Increased
03.05.2023, ORF.at: Hohe Ausschüttung aus Auslandskatastrophenfonds
03.05.2023, Tiroler Tageszeitung: Ministerrat gab 21,5 Millionen Euro für Humanitäre Hilfe im Ausland frei
03.05.2023, Vienna.at: Millionen-Einzelausschüttung aus Auslandskatastrophenfonds
Berichterstattung zitiert Lukas Wank, der den Beschluss des Ministerrats, 21,5 Mio. Euro für Humanitäre Hilfe aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitzustellen, begrüßt und die Bundesregierung an noch ausstehende Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich erinnert (siehe Presseaussendung 03.05.2023).

Mai 2023, Betrifft Frieden: Humanitärer Kongress
Ankündigung des sechsten Humanitären Kongress Wiens.

14.04.2023, Kathpress: Caritas: Positiven Trend zu mehr EZA-Geldern 2023 fortsetzen
Online-Artikel zitiert Geschäftsführer Lukas Wank, der die auf 0,39% des Bruttonaleinkommens gestiegene Entwicklungshilfeleistungen Österreichs begrüßt und der Regierung einen verbindlichen Stufenplan empfiehlt, um das international vereinbarte Ziel von 0,7% zu erreichen (siehe Presseaussendung 14.04.2023).

03.04.2023, Kathpress: Neuer Geschäftsführer für EZA-Dachverband „Globale Verantwortung“
03.04.2023, Wirtschaftszeit: Lukas Wank neuer Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung
Meldungen über den neuen Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, Lukas Wank (siehe Presseaussendung, 03.04.2023).

Annelies Vilim © Puls 24

10. & 14.03.2023, Puls 24: Speak up
Der Nachrichtensender lud Annelies Vilim im Dezember 2022 ein, für eine Sendekampagne die Bedeutung von SDG 17, Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, hervorzuheben, und auszuführen, wie dieses Ziel für nachhaltige Entwicklung zu einem menschenwürdigen Leben für alle auf einem gesunden Planeten beiträgt.

08.02.2023, Bizeps: Humanitäre Hilfe muss inklusiv sein
Meldung über Annelies Vilim, die die Position der Sonderbeauftragten der österreichischen Bundesregierung für Humanitäre Hilfe übernommen hat (siehe Presseaussendung, 08.02.2023).

AG Globale Verantwortung begrüßt Neubesetzung der Sonderbeauftragten für Humanitäre Hilfe

Foto von Vizekanzler Werner Kogler & Annelies Vilim, Sonderbeauftragte für Humanitäre Hilfe

„Im Namen der AG Globale Verantwortung gratuliere ich Annelies Vilim zu ihrer neuen Position als Sonderbeauftragte der österreichischen Bundesregierung für Humanitäre Hilfe“, zeigt sich Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender der AG Globale Verantwortung und Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich erfreut. In dieser Funktion stehe sie der Regierung beispielsweise bei Fragen und der Planung von Österreichs Humanitärer Hilfe in weltweiten Krisenregionen, der Abstimmung mit relevanten Ressorts und humanitären Organisationen sowie bei der Ausschüttung von Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) als Expertin beratend zur Seite. „Nach zehn Jahren als Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung ist Annelies Vilim mit den Tätigkeiten humanitärer Organisationen bestens vertraut. In dieser Zeit hat sie sich unter anderem für mehr Planbarkeit in Österreichs Humanitärer Hilfe und eine Aufstockung des AKF eingesetzt“, führt Knapp aus.

„Mit Annelies Vilim hat sich die Regierung die Unterstützung einer ausgewiesenen Expertin gesichert. Ich bin zuversichtlich, dass die noch ausstehende Strategie der Humanitären Hilfe Österreichs und die Ausschüttungen aus dem AKF dieses Jahres rasch beschlossen werden. Mit beidem würde die Regierung wesentlich dazu beitragen, dass humanitäre Organisationen ihre lebensrettende Hilfe in langanhaltenden Krisen effektiver planen und umsetzen können. Das würde Österreichs Humanitäre Hilfe systematisch stärken“.

Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender der AG Globale Verantwortung und Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich

„Laut Vereinten Nationen hat sich die Zahl jener, die weltweit auf Humanitäre Hilfe angewiesen sind, in nur zwei Jahren von 168 Mio. auf derzeit 339 Mio. Menschen verdoppelt. Österreichs internationales Engagement ist in Zeiten multipler Krisen – wie Kriegen und Konflikten, Hungerkrisen und der Klimakrise – mehr gefordert denn je“, betont Knapp und ergänzt: „Mit Annelies Vilim hat sich die Regierung die Unterstützung einer ausgewiesenen Expertin gesichert. Ich bin zuversichtlich, dass die noch ausstehende Strategie der Humanitären Hilfe Österreichs und die Ausschüttungen aus dem AKF dieses Jahres rasch beschlossen werden. Mit beidem würde die Regierung wesentlich dazu beitragen, dass humanitäre Organisationen ihre lebensrettende Hilfe in langanhaltenden Krisen effektiver planen und umsetzen können. Das würde Österreichs Humanitäre Hilfe systematisch stärken“.

„Wir wünschen Annelies Vilim alles Gute und viel Erfolg für diese wichtige Aufgabe und danken ihr herzlichst für die langjährige, erfolgreiche Leitung des Dachverbands sowie die fruchtbare Zusammenarbeit“, schließt Knapp.

In einem Tweet begrüßte Vizekanzler Werner Kogler die neue Sonderbeauftragte für Humanitäre Hilfe, Annelies Vilim:

(hh)