Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Kampagne
Weder ein Virus wie COVID-19 noch die Auswirkungen der Klimakrise oder des Krieges in der Ukraine machen Halt vor nationalen Grenzen. Multiple Krisen haben Einfluss auf das Leben aller Menschen auf der Welt, insbesondere jedoch auf Menschen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Regierungen reicher Länder sind längst gefragt, mehr Verantwortung zu übernehmen und mehr in Entwicklungszusammenarbeit investieren. Denn EZA wirkt dreifach
Am Beispiel Äthiopiens, einem Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, wird schnell ersichtlich, wie kumulierende, multiple Krisen Menschen noch weiter in Armut treiben, ihren Hunger vergrößern und ihre Lebensperspektiven verschlechtern. Ein Drittel der Bevölkerung war bereits vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie extrem arm, lebte also von weniger als 1,60 Euro pro Tag. Fast 18% können ihren Hunger heute nur durch Lebensmittelhilfe stillen. Nach drei hintereinander ausgefallenen Regenzeiten zerstört die schlimmste Dürre seit 40 Jahren – eine Folge der Klimakrise – Ernte um Ernte. Ein brutaler Konflikt hält die Region Tigray fest im Griff und destabilisiert die Region. Die COVID-19-Pandemie überfordert das äthiopische Gesundheitssystem, das mit drei Spitalsbetten pro 10.000 Einwohner*innen im Vergleich zu 73 in Österreich ohnehin gering ausgestattet ist, und verstärkt die schlechte Nahrungsmittelsituation noch zusätzlich: Denn 9% der Landwirt*innen können ihre Felder aufgrund von COVID-19 nicht mehr bestellen.
Wie wir in unseren Hintergrundinformationen EZA wirkt dreifach: Multiplen Krisen vorbeugen, sie eindämmen und bewältigen darlegen, ist eine Lösung bereits vorhanden. Österreich und andere Staaten hohen Einkommens sind dringend gefragt, ihre Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (EZA) wesentlich zu erhöhen, denn:
Die österreichische Bundesregierung ist aufgerufen, Österreichs Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit – wie im Regierungsprogramm vorgesehen – in den kommenden Budgets substanziell zu erhöhen und zwar in Richtung des international vereinbarten Ziels, 0,7% des Bruttonationaleinkommens für öffentliche Entwicklungshilfeleistungen bereitzustellen.