Frau mit Foto eines Opfer am Rücken
Menschenrechtsverteidiger*innen in Guatemala © UNDEFEGUA

„Zivilgesellschaftliche Organisationen in Ländern des Globalen Südens berichten zunehmend vom Druck autoritärer Regierungen oder Unternehmen. Insbesondere Verteidiger*innen von Menschenrechten sowie Klima- und Umweltschützer*innen sind davon betroffen. Ihnen wird der Zugang zu finanzieller Unterstützung erschwert, Angriffe gehören mittlerweile zur traurigen Tagesordnung: Seit 2015 hat das Business & Human Rights Ressource Centre weltweit fast 4.700 Attacken registriert, davon sogar 900 Morde“, berichtet Lukas Wank besorgt.

Der Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung hebt anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Wiener Weltkonferenz über Menschenrechte sowie des Welttags der Menschenrechte (10.12.2023) hervor, dass zivilgesellschaftliche Organisationen und Aktivist*innen trotz Repressionen in zahlreichen Ländern dafür kämpfen, dass benachteiligte Menschen ihre Rechte durchsetzen können. „Autoritäre Regierungen stellen ihre Interessen oftmals über das Wohlergehen und die Rechte von Frauen, Kindern, indigenen Gemeinschaften, obdachlosen Menschen, Arbeiter*innen, Menschen mit Behinderungen sowie über den Klima- und Umweltschutz. Diese Regierungen gehen auch nicht ausreichend gegen die verheerenden Auswirkungen multipler Krisen vor, von denen diese Menschen besonders stark betroffen sind. So kommen Menschen mit Behinderungen zwei- bis viermal öfter in klimabedingten Katastrophen ums Leben“, zitiert Wank das Inter-Agency Standing Committee.

Daher setze sich der entwicklungspolitische Dachverband für umfassende politische Maßnahmen ein, die dem Shrinking Space – also dem eingeschränkten Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft – entgegenwirken und gleichzeitig den Schutz der Menschenrechte fördern, erklärt Wank. „Zum Beispiel appellieren wir an die österreichische Bundesregierung, während der finalen Verhandlungstage nachdrücklich auf ein wirksames EU-Lieferkettengesetz zu drängen. Nur wenn alle Unternehmen und der Finanzsektor dazu verpflichtet werden, weltweit Menschenrechte und Umweltstandards zu achten, ebnet das den Weg für echte nachhaltige Entwicklung.“

Themenkanal zeigt weltweite Menschenrechtsarbeit österreichischer Nichtregierungsorganisationen

Wie bedeutsam einzelne Menschenrechte für die Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind, zeigt die AG Globale Verantwortung seit heute in ihrem Themenkanal Globale Stimmen für Menschrechte. Wank ergänzt abschließend: „Nicht nur das, wir zeigen anhand von elf verschiedenen Projekten und Videos, wie entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisationen und ihre lokalen Partner*innen dazu beitragen, dass Menschenrechtsverteidiger*innen ihrer Arbeit nachgehen können und Menschen zu ihrem Recht kommen. Zum Beispiel präsentieren wir das Recht auf Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung in Kenia, die Rechte indigener Gemeinschaften in Guatemala sowie das Recht auf Nahrung in Bangladesch. Guatemala und Bangladesch zählen laut Global Rights Index zu den gefährlichsten Ländern für die arbeitende Bevölkerung.“


Links

AG Globale Verantwortung: Themenkanal Globale Stimmen für Menschenrechte

(hh)