Curriculum zur Förderung von Unternehmertum und Umweltbewusstsein in mehreren afrikanischen Ländern

Challenge

Wie kann die Entwicklung eines cross-sektoralen Curriculums gelingen, um langfristig Innovationsgeist, Unternehmertum und Umweltbewusstsein von Jugendlichen zu fördern und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern?

Zielgruppe 

Lernwillige Jugendliche/Jugendgruppen, die in Upcyclingprojekte und andere Entrepreneurshipprojekte von SOS Kinderdorf International in mehreren afrikanischen Ländern involviert sind 

Rahmenbedingungen 

Für bereits etablierte Upcyclingprojekte, die in Kooperation mit Plasticpreneurs in mehreren afrikanischen Ländern (Ghana, Somalia, Benin) durchgeführt werden, fehlt es an einheitlichem pädagogischen Leitmaterial für die Facilitatoren (Curriculum, Innovation, Unternehmertun, Umweltschutz), damit diese Gruppen wirksamer und gezielter ihre Lernziele erreichen können und dadurch in Beschäftigung kommen. Zentrale Lehrinhalte dieser Projekte sind (1) die technische Bedienung der Gerätschaften, (2) Bewußtseinsschaffung für die Vorteile einer kreislaufwirtschaftlichen Wiederverwendung von Rohstoffen anstelle einer „Wegwerfgesellschaft“ und (3) die unternehmerische Befähigung der Teilnehmer*innen, sodass diese Grundkenntnisse erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns verstehen und leben können.

SOS Kinderdorf International setzt eine Vielzahl einschlägiger Projekte um, die diese Themen abhandeln (Innovation, Unternehmertum, Umweltschutz), steht jedoch vor der Herausforderung, den Sukkus aus den Projektergebnissen zu einem cross sektoralen Curriculum/Lernanleitung zu verdichten. Wir sind überzeugt, dass der Übergang von nichtrückzahlbaren Zuwendungen (Grants) zu sozialem Unternehmertum mit neuen Impulsen aus anderen Wirtschaftszweigen rascher und nachhaltiger gelingen kann.

Über SOS Kinderdorf International

SOS Kinderdorf International ist der Dachverband aller SOS Kinderdorf Vereine in über 135 Ländern weltweit. In dem Bemühen neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit zu entwickeln und zu verbreiten, bietet der Dachverband seinen Mitgliedern und lokalen Partnern Unterstützung bei Projektentwicklung, im speziellen zur strukturierten Finanzierung von Pilotprojekten an. Eine Vielzahl solcher Projekte hat in der jüngsten Vergangenheit die Richtung sozialen Unternehmertums eingeschlagen; hier bieten sich Gelegenheiten zur branchenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen sozialen, wirtschaftlichen und akademischen Akteuren.

Termin Follow-Up Session: 29. November 2023, 11 – 12 Uhr

Hinweis: Dieses Team arbeitet während des Workshops auf Englisch.


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Jobchancen für Jugendliche durch Plastikmüllrecycling im ländlichen Äthiopien 

Challenge

Wie können durch die Sammlung und Wiederverwertung von Plastikmüll Jobchancen für Jugendliche im ländlichen Äthiopien geschaffen werden?  

Zielgruppe 

  • Jugendliche, die keine Arbeitsperspektive haben (Medianalter Äthiopien ist 19,8) 
  • Äthiopische Gesellschaft, die vor der Herausforderung von zunehmenden Kunststoffmüll steht 

Rahmenbedingungen 

Äthiopien ist ein Entwicklungsland, in dem die Verwendung von Kunststoffen zunimmt. Das Problem grassiert derzeit in Addis Abeba; Regionalstädte wie Harer/Diredawa und Bahirdar sowie mittelgroße Städte entwickeln sich ebenfalls schnell zu einer Herausforderung. In Großstädten wie Addis Abeba und Diredawa entstehen langsam Fabriken für Zerkleinerungsmaschinen. Es besteht auch die Möglichkeit, in kleinem Maßstab ein Unternehmen zu gründen. Der Sektor genießt starke politische Unterstützung, da er mit der Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen verbunden ist. Viele Äthiopier streben danach, Kunststoffprodukte für einen anderen Zweck als das ursprüngliche Design wiederzuverwenden. Derzeit beginnen Fabriken, den gesammelten Kunststoff zu zerkleinern, um ihn zu recyceln und daraus andere Produkte herzustellen.  

Laut UNEP-Bericht (UN-Umweltprogramm) 2023 soll die Verwendung von Kunststoff in den kommenden Jahren verlagert  werden. Der Bericht fordert drei Marktveränderungen: Wiederverwendung, Recycling sowie Neuausrichtung und Diversifizierung von Produkten. Der Bericht erläutert Wiederverwendung: Durch die Förderung von Wiederverwendungsoptionen, einschließlich nachfüllbarer Flaschen, Großspendern, Pfandrückgabesystemen, Verpackungsrücknahmesystemen usw. kann die Plastikverschmutzung bis 2040 um 30 Prozent reduziert werden. Um das Potenzial auszuschöpfen, müssen Regierungen beim Aufbau eines stärkeren Business Case für Mehrwegartikel unterstützen. 

Die Wiederverwendung und das Recycling von Kunststoffen könnten sowohl für eine klimaschonende Lebensweise genutzt werden als auch gleichzeitig durch Sammlung, Zerkleinerung und Lieferung an Recycler Arbeitsplätze für Jugendliche schaffen. 

Über Menschen für Menschen

Menschen für Menschen leistet seit 1981 „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Äthiopien. Ziel ist es ganze Regionen langfristig zu entwickeln und unabhängig von fremder Hilfe zu machen. Insgesamt profitieren heute rund 6 Mio. Menschen in Gebieten mit einer Gesamtfläche von über 60.000 km² von der Arbeit der Organisation. 13 von 28 Projektregionen wurden bereits abgeschlossen und zur Gänze in die Verantwortung der Bevölkerung übergeben.

Gemeinsam mit der Bevölkerung werden Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander verbunden und umgesetzt. Besonders die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen ist hierbei seit einigen Jahren ein wichtiges Schwerpunktthema. In diesem Zusammenhang eröffnet auch das Recycling von Plastikmüll neben der ökologischen Notwendigkeit wirtschaftliche Chancen und Jobmöglichkeiten für junge Menschen.

Termin Follow-Up Session: 28. November 2023, 11 – 12 Uhr

Hinweis: Dieses Team arbeitet während des Workshops auf Englisch, um die Teilnahme einer Expertin aus Äthiopien zu ermöglichen.


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Weniger Plastikmüll auf dem Manaslu-Trek in Nepal

Challenge

Welche Voraussetzungen benötigen die Menschen vor Ort, damit der in den Dörfern anfallende Plastikmüll ordnungsgemäß gesammelt und wiederverwertet werden kann und dabei ein Mehrwert für die lokale Bevölkerung geschaffen wird?

Zielgruppe 

Die lokale Bevölkerung in den entlegenen Bergregionen Nepals leidet unter den immer größeren Mengen an v.a. Plastikmüll. Durch das Fehlen einer Müllsammelinfrastruktur stellt der Müll ein erhebliches Risiko für die Umwelt und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung dar. Häufig wird der Müll verbrannt, was zur Luftverschmutzung und Freisetzung giftiger Gase sowie Chemikalien führt. Zudem werden Wasserläufe kontaminiert, und die Böden durch unsachgemäße Deponierung oft auf Jahrzehnte verschmutzt. In der Manaslu-Region leben ca. 9.000 Menschen. Ca. 7.000 Trekking-Tourist:innen sind jährlich auf diesem Trek unterwegs. Unser lokaler Partner, ein Trekking-Guide und NGO-Gründer, ist mit der Bitte an uns herangetreten, ihn und sein Team, sowie die lokale Bevölkerung bei der Lösung dieses immer massiver werdenden Problems zu unterstützen.

Rahmenbedingungen 

Nepal hat, wie auch andere Entwicklungsländer, eine ausbaufähige Müllinfrastruktur. Die klassischen Müllmanagementansätze in Nepal sind seit jeher die Deponierung und die Verbrennung. Große Recyclinganlagen sind insbesondere in kleinen, abgelegenen Orten keine Option, und der Abtransport ist mühsam und teuer. Zur Verdeutlichung: das höchstgelegene Dorf liegt ca. eine Woche Fußmarsch von der nächsten Straße entfernt. Die Involvierung der politisch Verantwortlichen des Manaslu Conservation
Area Project
vom National Trust for Nature Conservation scheiterte bisher an der schlechten Erreichbarkeit und geringen Motivation der Verantwortlichen. Es ist jedoch unumgänglich für ein solches Projekt, auf die Unterstützung der verantwortlichen Behörde zurückgreifen zu können.

Neben dem von Trekking-Tourist:innen verursachten Müll (großteils Plastikflaschen) verwendet auch die lokale Bevölkerung immer mehr Produkte, die in Plastik verpackt sind. Chinesische Nudel-Snacks z.B. erfreuen sich großer Beliebtheit, der Zusammenhang zwischen dem Müllaufkommen und gesundheitlichen Problemen ist der Bevölkerung großteils nicht bewusst. Ein Bewusstseinsbildungs-Prozess für die Bevölkerung vor Ort sollte parallel zum konkreten Projekt mit angestoßen werden.

In einer von Weltweitwandern beauftragten Bachelor-Arbeit für die FH Joanneum wurde das Plastikmüllaufkommen auf dem Manaslu-Trek erforscht: „Gesamt betrachtet kommen wir durch Touristinnen bzw. Touristen und Einheimische auf einen geschätzten Plastikmüllanfall von 35,7 Tonnen, wovon ungefähr 93 % der lokalen Bevölkerung zuzuschreiben wären.“ (Dalla-Via 2022)

Über Weltweitwandern

Weltweitwandern wurde 1999 von Christian Hlade gegründet, um eine Schule in einem entlegenen Dorf im Himalaya zu finanzieren. Seitdem steckt ein starker sozialer Anspruch in unserer Unternehmens-DNA. Der Gedanke, dass vom Reisen alle Beteiligten etwas haben sollen, spielte also von Anfang an eine große Rolle. „Eindrücke statt Abdrücke hinterlassen“ heißt einer unserer Leitsprüche, denn wir haben uns von Anfang an einem verantwortungsvollen Tourismus verschrieben mit dem Ziel, durch unsere Wanderreisen bessere Orte für die Einheimischen und für die Reisegäste zu schaffen. Ganz aktuell wurde uns 2023 das „Travelife“-Zertifikat verliehen, eine der renommiertesten internationalen Auszeichnungen für Nachhaltigkeit im Tourismus. Mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm für Partner motivieren und unterstützen wir unsere lokalen Partnerunternehmen, damit ihre Aktivitäten in unseren Reiseländern noch nachhaltiger werden.

Termin Follow-Up Session: 28. November 2023, 9 – 10 Uhr

Hinweis: Das Team arbeitet während des Workshops u.U. auf Englisch, um die Teilnahme lokaler Expert*innen zu ermöglichen.


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Landkonflikte in Brasilien: Dokumentation von Übergriffen 

Challenge

Wie können Betroffene von Landkonflikten in Brasilien Übergriffe rasch und sicher mittels technischer Hilfsmittel dokumentieren? Wie kann mittels technologischer Unterstützung ein Frühwarnsystem etabliert werden?

Zielgruppe 

Traditionelle Gemeinschaften in ganz Brasilien (Kleinbauernfamilien, Indigene und Nachkommen von Sklav*innen), die unter Landkonflikten leiden.

Die Landpastoralkommission CPT (Comissão Pastoral da Terra) in Brasilien, die die lokale Bevölkerung bei Landkonflikten unterstützt, Rechtsberatung anbietet und einen jährlichen Landkonfliktbericht verfasst. Sie möchte ihre Dokumentation ausweiten, umfassender und sicherer für die Betroffenen machen.  

Rahmenbedingungen 

Traditionelle Gemeinschaften leben in Brasilien oft seit Generationen auf ihrem Land – oft aber ohne offizielle Landtitel. Ein Präsidentialdekret von 2007 anerkannte die traditionellen Gemeinschaften und ihre Rechte. Die Umsetzung dieser Rechte erfolgt jedoch schleppend; Gesetze, die den Verbleib von Familien in ihrem Gebiet garantieren, werden vom Staat weder rechtlich noch politisch durchgesetzt. Vielmehr ist das Land gezeichnet durch strukturelle Gewalt, mit der die Gemeinschaften von ihrem Land vertrieben werden – verursacht durch den Landhunger der Großprojekte für Agrarindustrie, Bergbau, Energieproduktion und Landspekulation. Alle vier Stunden kommt es in Brasilien damit zu einem Konflikt, in dem traditionelle Gemeinschaften Einschüchterungen, Zerstörung ihrer Felder, Morddrohungen, Mordversuche und Morde erleiden, weil sie für die Umsetzung ihrer Rechte kämpfen.

Die Nutzung neuer Technologien wie Smartphones etc. ist in Brasilien auch in traditionellen Gemeinschaften sehr verbreitet. Die Netzabdeckung ist unterschiedlich gut.

Über Welthaus Graz

Welthaus Graz, die entwicklungspolitische Organisation der Diözese Graz-Seckau, arbeitet seit Jahrzehnten mit der CPT in Brasilien zusammen. Der Erhalt und die Absicherung der Lebensgrundlagen – insbesondere des Zugangs zu Land – sind dabei zentrale Themen.

Termin Follow-Up Session: 29. November 2023, 15 – 16 Uhr

Hinweis: Das Team arbeitet während des Workshops u.U. auf Englisch, um die Teilnahme lokaler Expert*innen zu ermöglichen.


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Geschäftsmodell zur lokalen Entwicklung von assistierender Technologie für blinde und sehbehinderte Menschen in Zimbabwe 

Challenge

Wie kann zwischen Akteuren aus Österreich und Ländern des Globalen Südens eine Partnerschaft aufgesetzt werden, um gemeinsam ein Geschäftsmodell für assistierende Technologie für blinde und sehbehinderte Menschen in Zimbabwe zu entwickeln, das lokale Wertschöpfung generiert? 

Zielgruppe 

  • Blinde und hochgradig sehbehinderte Schulkinder, blinde Studierende und blinde junge Erwachsene in Ausbildung und auf Jobsuche in Afrika (vornehmlich Zimbabwe). 
  • Lokale Bevölkerung, die von lokaler Wertschöpfung profitiert (Arbeitnehmer/-innen, Unternehmer/-innen, etc.)  

Rahmenbedingungen 

Industrienationen: Produkte der Assistierenden Technologie sind Nischenprodukte und hoch spezialisiert. Ihre Herstellung in Industrienationen ist aufgrund der relativ geringen Stückzahlen gemessen am Aufwand (Entwicklung, Fertigung und Montage, Zertifizierung, Vertrieb) teuer.  

Niedriglohnländer: Hier sind die Verhältnisse faktisch umgekehrt. Der Markt ist vollkommen unerschlossen und der prinzipielle Bedarf selbst an einfachen Geräten (sofern sie nur den klimatischen Bedingungen genügen) um ein Vielfaches höher. Hier würde wegen der hohen Stückzahlen die „Economy of Scale“ voll greifen und deutlich günstigere Produkte ermöglichen. 

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Eine Situationsverbesserung scheint nur dadurch möglich, dass mit einem disruptiven Ansatz die Karten neu gemischt werden.

Technisch: dass einfachere Lösungen für die Fertigung in hohen Stückzahlen zu geringeren Fertigungskosten eingesetzt werden.

Logistisch: dass zumindest Endfertigung, Vertrieb und Wartung direkt in die Zielländer verlegt wird. Wertschöpfung, Know-How-Gewinn, Empowerment und Arbeitsplatz-Generierung lokal/regional in Afrika. Die wachsende „Maker-Gemeinschaft“ in Afrika gibt Grund zu Hoffnung. 

Über Tetragon 

Tetragon ist ein österr. Start-Up-Unternehmen, das nach dem “BrailleRing” ein Konzept für verschiedene Braille-Geräte entwickelt hat, durch das auch blinden und sehbehinderten Menschen in Niedriglohnländern Zugang zu moderner assistierender Technologie geschaffen werden soll. Die Komponenten des Bausatz-Systems ecoBRAILLE für Braille-Displays werden in Österreich gefertigt und für Assembly und Vertrieb samt dem erforderlichen Know-How zum Selbstkostenpreis Niedriglohnländer abgegeben. Ebenso ist ein Bausatz für Braille-Schreibmaschinen (ecoTYPE) und Braille-Drucker (ecoBOSS) in Ausarbeitung.

Termin Follow-Up Session: 28. November 2023, 13 – 14 Uhr

Hinweis: Dieses Team arbeitet während des Workshops auf Englisch, um die Teilnahme lokaler Expert*innen zu ermöglichen.


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Join the Ashoka Visionary Progam to innovate for Development – 12 full stipends available

The program will be the place for you to grow personally and professionally, to build a community of peers, and to develop your ideas for cultivating social innovation and entrepreneurship within the NGO you work for. You will receive a full stipend for participation worth € 10,000. Apply till 20 September!  

Join a comprehensive executive leadership program for social change

Global development needs more innovation leaders passionate to re-imagine the status-quo. As the funding gap required to achieve the UN Sustainable Development Goals (SDGs) widens, the call for new approaches to solve the world’s most pressing challenges grows louder. The system of international development is in transformation: Localization, Decolonization and Innovation for Development – NGOs are getting ready to address these challenges. Joining the Ashoka Visionary Program will move you fast-forward on this mission!

Through the program, we are giving our participants exclusive access to Ashoka’s 40 years of know-how founded on Ashoka’s global experience, tool kits and networks of changemakers and partners. You will be able to learn from the world’s leading social innovators and connect with the largest community of system-changing social entrepreneurs and their solutions. Because: Partnerships with social entrepreneurs can advance the international development sector towards more inclusive, localized, and co-created action.

Does this sound inspiring? Do you want to boost your changemaking potential?

Join in and start your visionary journey! Apply now until 20th of September and take the challenge to qualify for a full stipend worth € 10,000: Submit your application as an individual or team together with the innovative project or partnership you want to develop during the program.


Links

Global Responsibility: Ashoka Visionary Program Kick-Off on 19 October 2023

Stellungnahme zur Überarbeitung der FATF-Recommendation 8

Briefpapier der AG Globale Verantwortung

Österreich ist Mitglied der Financial Action Task Force (FATF), einer internationalen Arbeitsgruppe, die Standards zum Schutz des globalen Finanzsystems vor Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung sowie vor der Finanzierung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen entwickelt. Die FATF prüft in regelmäßigen Länderprüfungen die Einhaltung der insgesamt 40 Standards („Recommendations“) durch die Mitgliedstaaten. Für entwicklungspolitische und humanitäre NRO von besonderer Relevanz ist dabei Recommendation 8, die den Schutz des NPO-Sektors vor Missbrauch für terroristische Zwecke zum Ziel hat.


Recommendation 8: Countries should review the adequacy of laws and regulations that relate to entities that can be abused for the financing of terrorism. Non-profit organisations are particularly vulnerable, and countries should ensure that they cannot be misused:

(a) by terrorist organisations posing as legitimate entities;
(b) to exploit legitimate entities as conduits for terrorist financing, including for the purpose of escaping asset-freezing measures; and
(c) to conceal or obscure the clandestine diversion of funds intended for legitimate purposes to terrorist organisations.


Eine sehr restriktive Auslegung von Recommendation 8 hat in einigen Ländern zu einer unverhältnismäßigen Anwendung präventiver Maßnahmen mit negativen Auswirkungen auf die legitime Arbeit von NRO geführt (z.B. führt das de-risking von Banken zu Verzögerungen bei internationalen Geldtransfers bzw. deren Nicht-Durchführung). Die FATF hat diese Problematik erkannt und in einer öffentlichen Konsultation um Kommentare gebeten.

Die AG Globale Verantwortung hat sich mit einer Stellungnahme an der Konsultation beteiligt, wobei wir die Empfehlungen der Global NPO Coalition on FATF vollinhaltlich unterstützen. In unserer Stellungnahme empfehlen wir unter anderem Änderungen in der Formulierung des Standards, um den von NRO gesetzten Risikopräventationsmaßnahmen mehr Gewicht bei deren Risikoeinschätzung zu geben. Zudem regen wir an, Anreize für Finanzinstitute zu schaffen, um Transfers von NRO über reguläre Finanzkanäle zu erleichtern.  


Downloads

AG Globale Verantwortung (18.08.2023): Stellungnahme zu öffentlicher Konsultation der FATF zur Adaptierung von Recommendation 8

(ir)

Umsetzung FATF-Recommendation 8 in Österreich und Auswirkungen auf NROs

Österreich ist Mitglied der Financial Action Task Force (FATF), einer internationalen Arbeitsgruppe, die Standards zum Schutz des globalen Finanzsystems vor Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung sowie vor der Finanzierung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen entwickelt. Die FATF prüft in regelmäßigen Länderprüfungen die Einhaltung der insgesamt 40 Standards („Recommendations“) durch die Mitgliedstaaten.

Österreich wurde 2017/18 einer Länderprüfung unterzogen und erhielt für 36 Standards das Rating compliant oder largely compliant. Die Umsetzung von vier Standards wurde von der FATF als partially compliant eingestuft – darunter Recommendation 8, die den Schutz des NPO-Sektors vor Missbrauch für terroristische Zwecke zum Ziel hat.


Recommendation 8: Countries should review the adequacy of laws and regulations that relate to entities that can be abused for the financing of terrorism. Non-profit organisations are particularly vulnerable, and countries should ensure that they cannot be misused:

(a) by terrorist organisations posing as legitimate entities;
(b) to exploit legitimate entities as conduits for terrorist financing, including for the purpose of escaping asset-freezing measures; and
(c) to conceal or obscure the clandestine diversion of funds intended for legitimate purposes to terrorist organisations
1.


Die FATF begründete Österreichs partially compliant bei Rec. 8 unter anderem damit, dass Österreich noch keine Risikoanalyse des NPO-Sektors durchgeführt habe, nur sporadische Bewusstseinsbildungsaktivitäten für den NPO-Sektor setze und keine Best Practices für den NPO-Sektor entwickelt habe. Kritisiert wurde auch, dass NPOs in Österreich sehr stark selbstreguliert seien und externe Kontrolle auf ihre Registrierung und Einhaltung von Steuervorschriften fokussiere und daher nicht geeignet sei zu zeigen, dass NPOs Maßnahmen zur Reduktion des Risikos von Terrorismusfinanzierung setzen. (FATF-Report 2017)

2024 findet die nächste Länderprüfung Österreichs statt. Österreich setzt unter der Führung des BMF aktuell eine Reihe von Schritten, um bei dieser Prüfung Verbesserungen bei der Umsetzung von Recommendation 8 nachweisen zu können und das Rating auf (largely) compliant zu verbessern. Zu diesen Schritten zählen:

  • NPO-spezifische Information inkl. Best-Practices auf Webseite des BMF (März 2023)
  • Identifikation FATF-relevanter NRO durch Fragebogen (August/September 2023)
  • Sektor-Risikoanalyse (Herbst 2023)
  • Monitoringmaßnahmen (=Vereinsprüfungen mit Schwerpunkt Terrorismusfinanzierung) (ab 2024)
  • Begleitend: Outreach-Maßnahmen für NPO (u.a. Workshop für NPOs und Banken am 27.9.2023)

Die AG Globale Verantwortung bringt sich – in Abstimmung mit anderen NPO-Interessensvertretungen – in diesen Prozess ein. Neben mehreren Gesprächen mit Vertreter*innen des BMF und der Teilnahme an Sitzungen und Workshops des BMF haben wir folgende Aktivitäten gesetzt:

  • Stellungnahme zu den NPO-spezifischen Informationen auf der Webseite des BMF (Februar 2022)
  • Impulssetzung für Workshop mit Kredit- und Finanzinstitutionen im Sept. 2023:
    • Befragung unserer Mitgliedsorganisationen zu Herausforderungen im internationalen Geldtransfer und diesbzgl. Fragen an Banken (Mai 2023)
    • Besprechung des Fragenkatalogs und Anregungen zur Gestaltung der Workshopagenda mit BMF (Juli 2023)
    • Vermittlung von Impulsgeber*innen aus NPO-Sektor an BMF
  • Hintergrundinformationen und Einschätzung begleitend zur Aussendung des BMF-Fragebogens an alle Geschäftsführer*innen unserer Mitgliedsorganisationen (August 2023)
  • Brief an das BMF mit Anmerkungen zur Befragung spendenbegünstigter NRO (September 2023)

Downloads

NPO-spezifische Information auf Webseite des BMF:

Sitzung des BMF am 27.7.2023 zur Umsetzung der FATF-Rec 8:

Identifizierung von FATF-relevanten NPO durch BMF mittels Fragebogen:

BMF-Workshop für NPO, Kredit- und Finanzinstitute und Behörden:

Öffentliche Konsultation der FATF zur Adaptierung von Rec. 8:


  1. Die FATF überarbeitet derzeit Recommendation 8 und die dazugehörige Interpretative Note, da der Standard in einigen Ländern sehr restriktiv ausgelegt wurde und die legitime Arbeit von NPO behindert. Die AG Globale Verantwortung hat an der öffentlichen Konsultation im August 2023 teilgenommen ↩︎

(ir)

Austausch „EZA-Projekte & Klimaschutz“ am 23.06.2023

Im ersten Teil berichteten einige Teilnehmer*innen über die Aktivitäten in ihren Organisationen, bevor es in einen offen Austausch ging. Im zweiten Teil identifizierten die Teilnehmer*innen gemeinsam Bereiche, in denen es Weiterbildungs- und Austauschbedarf gibt, und formulierten Wünsche an die AG Globale Verantwortung.

Zusammenfassung des Austausches „EZA-Projekte & Klimaschutz“

Einladung zum Austausch „EZA-Projekte & Klimaschutz“

Selbsteinstufung der Organisationen

Herausforderungen, Learnings und Wünsche an die Globale Verantwortung

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Impressionen

(ir)