Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Eine Challenge von WELTHAUS GRAZ für den Co-Creation Workshop 2023 am 14.11.2023
Challenge
Wie können Betroffene von Landkonflikten in Brasilien Übergriffe rasch und sicher mittels technischer Hilfsmittel dokumentieren? Wie kann mittels technologischer Unterstützung ein Frühwarnsystem etabliert werden?
Zielgruppe
Traditionelle Gemeinschaften in ganz Brasilien (Kleinbauernfamilien, Indigene und Nachkommen von Sklav*innen), die unter Landkonflikten leiden.
Die Landpastoralkommission CPT (Comissão Pastoral da Terra) in Brasilien, die die lokale Bevölkerung bei Landkonflikten unterstützt, Rechtsberatung anbietet und einen jährlichen Landkonfliktbericht verfasst. Sie möchte ihre Dokumentation ausweiten, umfassender und sicherer für die Betroffenen machen.
Rahmenbedingungen
Traditionelle Gemeinschaften leben in Brasilien oft seit Generationen auf ihrem Land – oft aber ohne offizielle Landtitel. Ein Präsidentialdekret von 2007 anerkannte die traditionellen Gemeinschaften und ihre Rechte. Die Umsetzung dieser Rechte erfolgt jedoch schleppend; Gesetze, die den Verbleib von Familien in ihrem Gebiet garantieren, werden vom Staat weder rechtlich noch politisch durchgesetzt. Vielmehr ist das Land gezeichnet durch strukturelle Gewalt, mit der die Gemeinschaften von ihrem Land vertrieben werden – verursacht durch den Landhunger der Großprojekte für Agrarindustrie, Bergbau, Energieproduktion und Landspekulation. Alle vier Stunden kommt es in Brasilien damit zu einem Konflikt, in dem traditionelle Gemeinschaften Einschüchterungen, Zerstörung ihrer Felder, Morddrohungen, Mordversuche und Morde erleiden, weil sie für die Umsetzung ihrer Rechte kämpfen.
Die Nutzung neuer Technologien wie Smartphones etc. ist in Brasilien auch in traditionellen Gemeinschaften sehr verbreitet. Die Netzabdeckung ist unterschiedlich gut.
Über Welthaus Graz
Welthaus Graz, die entwicklungspolitische Organisation der Diözese Graz-Seckau, arbeitet seit Jahrzehnten mit der CPT in Brasilien zusammen. Der Erhalt und die Absicherung der Lebensgrundlagen – insbesondere des Zugangs zu Land – sind dabei zentrale Themen.
Termin Follow-Up Session: 29. November 2023, 15 – 16 Uhr
Hinweis: Das Team arbeitet während des Workshops u.U. auf Englisch, um die Teilnahme lokaler Expert*innen zu ermöglichen.
Weitere Infos zum Co-Creation Workshop 2023