Challenge

Welche Voraussetzungen benötigen die Menschen vor Ort, damit der in den Dörfern anfallende Plastikmüll ordnungsgemäß gesammelt und wiederverwertet werden kann und dabei ein Mehrwert für die lokale Bevölkerung geschaffen wird?

Zielgruppe 

Die lokale Bevölkerung in den entlegenen Bergregionen Nepals leidet unter den immer größeren Mengen an v.a. Plastikmüll. Durch das Fehlen einer Müllsammelinfrastruktur stellt der Müll ein erhebliches Risiko für die Umwelt und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung dar. Häufig wird der Müll verbrannt, was zur Luftverschmutzung und Freisetzung giftiger Gase sowie Chemikalien führt. Zudem werden Wasserläufe kontaminiert, und die Böden durch unsachgemäße Deponierung oft auf Jahrzehnte verschmutzt. In der Manaslu-Region leben ca. 9.000 Menschen. Ca. 7.000 Trekking-Tourist:innen sind jährlich auf diesem Trek unterwegs. Unser lokaler Partner, ein Trekking-Guide und NGO-Gründer, ist mit der Bitte an uns herangetreten, ihn und sein Team, sowie die lokale Bevölkerung bei der Lösung dieses immer massiver werdenden Problems zu unterstützen.

Rahmenbedingungen 

Nepal hat, wie auch andere Entwicklungsländer, eine ausbaufähige Müllinfrastruktur. Die klassischen Müllmanagementansätze in Nepal sind seit jeher die Deponierung und die Verbrennung. Große Recyclinganlagen sind insbesondere in kleinen, abgelegenen Orten keine Option, und der Abtransport ist mühsam und teuer. Zur Verdeutlichung: das höchstgelegene Dorf liegt ca. eine Woche Fußmarsch von der nächsten Straße entfernt. Die Involvierung der politisch Verantwortlichen des Manaslu Conservation
Area Project
vom National Trust for Nature Conservation scheiterte bisher an der schlechten Erreichbarkeit und geringen Motivation der Verantwortlichen. Es ist jedoch unumgänglich für ein solches Projekt, auf die Unterstützung der verantwortlichen Behörde zurückgreifen zu können.

Neben dem von Trekking-Tourist:innen verursachten Müll (großteils Plastikflaschen) verwendet auch die lokale Bevölkerung immer mehr Produkte, die in Plastik verpackt sind. Chinesische Nudel-Snacks z.B. erfreuen sich großer Beliebtheit, der Zusammenhang zwischen dem Müllaufkommen und gesundheitlichen Problemen ist der Bevölkerung großteils nicht bewusst. Ein Bewusstseinsbildungs-Prozess für die Bevölkerung vor Ort sollte parallel zum konkreten Projekt mit angestoßen werden.

In einer von Weltweitwandern beauftragten Bachelor-Arbeit für die FH Joanneum wurde das Plastikmüllaufkommen auf dem Manaslu-Trek erforscht: „Gesamt betrachtet kommen wir durch Touristinnen bzw. Touristen und Einheimische auf einen geschätzten Plastikmüllanfall von 35,7 Tonnen, wovon ungefähr 93 % der lokalen Bevölkerung zuzuschreiben wären.“ (Dalla-Via 2022)

Über Weltweitwandern

Weltweitwandern wurde 1999 von Christian Hlade gegründet, um eine Schule in einem entlegenen Dorf im Himalaya zu finanzieren. Seitdem steckt ein starker sozialer Anspruch in unserer Unternehmens-DNA. Der Gedanke, dass vom Reisen alle Beteiligten etwas haben sollen, spielte also von Anfang an eine große Rolle. „Eindrücke statt Abdrücke hinterlassen“ heißt einer unserer Leitsprüche, denn wir haben uns von Anfang an einem verantwortungsvollen Tourismus verschrieben mit dem Ziel, durch unsere Wanderreisen bessere Orte für die Einheimischen und für die Reisegäste zu schaffen. Ganz aktuell wurde uns 2023 das „Travelife“-Zertifikat verliehen, eine der renommiertesten internationalen Auszeichnungen für Nachhaltigkeit im Tourismus. Mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm für Partner motivieren und unterstützen wir unsere lokalen Partnerunternehmen, damit ihre Aktivitäten in unseren Reiseländern noch nachhaltiger werden.

Termin Follow-Up Session: 28. November 2023, 9 – 10 Uhr

Hinweis: Das Team arbeitet während des Workshops u.U. auf Englisch, um die Teilnahme lokaler Expert*innen zu ermöglichen.


Weitere Infos zum Co-Creation Workshop 2023