Briefpapier der AG Globale Verantwortung
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Die EU hat am 3. Mai ihr ökologisches Budget für das gesamte Jahr 2024 aufgebraucht. Das bedeutet, dass die Mitgliedstaaten bereits mehr Ressourcen verbraucht haben, als die Natur in diesem Jahr für ihren Verbrauch regenerieren kann. Wenn alle auf der Welt so leben würden wie Europäer*innen, bräuchten wir drei Planeten, um den Bedarf zu decken.

Die Auswirkungen des Überkonsums sind weitreichend und betreffen jeden Aspekt unseres Lebens. Dazu gehören die Zerstörung von Wäldern, der Verlust an Artenvielfalt und Fischbeständen, Wasserknappheit und -verschmutzung, Bodenerosion, Luftverschmutzung und die Klimakrise. Europa ist mit doppelt so hohen Temperaturanstiegen wie andere Kontinente konfrontiert, was immer häufiger zu extremen Wetterereignissen führt.

Die europäische Dachorganisation Transport and Environment für nachhaltigen Verkehr hebt in einem offenen Brief hervor, dass viele EU-Politiker*innen das Versprechen des Green Deals für ein klimaneutrales, grünes, faires und soziales Europa auf Drängen von Lobbyist*innen gebrochen haben. Ein aktuelles Beispiel ist das EU-Lieferkettengesetz, das allerdings trotz des Drucks von Wirtschaftsvertreter*innen in der letzten Abstimmungsrunde im April 2024 beschlossen wurde.

Der Brief nennt konkrete Maßnahmen, um eine Green and Fair Transition in der EU zu erreichen: beispielsweise eine vollständige Umsetzung des Green Deals, eine drastische Erhöhung der Investitionen in den Klima-, Umwelt- und Sozialbereich sowie die Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Beteiligung der Zivilgesellschaft.

Der alarmierende EU Overshoot Day verdeutlicht, dass eine Green and Fair Transition in der EU überfällig ist. Der offene Brief, den SDG Watch Austria und die AG Globale Verantwortung unterstützen, beinhaltet daher auch einen Appell an EU-Entscheidungsträger*innen, sich für einen raschen Wandel einzusetzen.


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