Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(12.05.2011 – OTS) Die Abschottung Europas nimmt menschenverachtende Ausmaße an. Europa sieht weg, wenn sich Menschen in größter Lebensgefahr befinden.
Es ist eine Tragödie, wenn Flüchtlinge im Mittelmeer umkommen, obwohl sie Sichtkontakt zu Militärpatrouillen hatten. Und es ist ein Armutszeugnis, dass die reichen Länder Europas der Rettung von Menschenleben nicht die alleroberste Priorität geben, so Petra Navara, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, Dachorganisation für Entwicklung und Humanitäre Hilfe.
Ztl.: Flüchtlingsschutz und gerechte Asylverfahren
Angesichts der aktuellen Tragödie im Mittelmeer fordert der Dachverband von der Europäischen Gemeinschaft und damit von allen Mitgliedsstaaten: Sichere Korridore für Menschen auf der Flucht, um nach Europa oder in andere sichere Regionen zu gelangen. Langfristige Unterstützung für nordafrikanische Staaten beim Aufbau von Flüchtlingseinrichtungen und eines Asylsystems. Aufnahme besonders schutzwürdiger Flüchtlinge aus Afrika in Resettlement-Programmen in Europa. Anerkennung des Rechts auf Asyl und faire Asylverfahren für Menschen, die die EU-Außengrenzen erreichen. Solidarität der EU-Mitgliedsstaaten in Flüchtlingsfragen.
Ztl.: EU-Innenminister arbeiten an der Abschottung
Grund des heutigen Treffens der EU-Innenminister ist die Aufweichung des Schengen-Abkommens. Es geht also um die Einschränkung der Reisefreiheit sowie um unterschiedliche Fragen der EU-Migrationspolitik, sowie um den Schutz der Außengrenzen.
Die österreichische Regierung könnte ein wichtiges Zeichen setzen, indem sie sich endlich tatkräftig zu internationaler Solidarität im Flüchtlingsschutz bekennt und angemessene Kapazitäten und Wiederansiedlungsplätze zur Verfügung stellt, fordert Petra Navara, und sie betont: Österreich ist ein reiches Land und Angst ist nicht angebracht. Wir können und müssen es uns leisten, in Notsituationen humanitär zu handeln.
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