Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(6. Oktober 2010) Was am Ende übrig bleibt NRO setzen sich vermehrt mit der eigenen Wirksamkeit auseinander. Welche Wirkung erzielt NRO-Arbeit? Welche Wirkung sollte sie erzielen? Und wie wird das alles sichtbar? Im Rahmen des Workshops on Impact and Results of Effective Development Cooperation am Montag lieferten der internationale Experte Nigel Simister, ADA-Vertreterin Johanna Mang und MitarbeiterInnen von Mitgliedsorganisationen Input dazu.
Unklare Begrifflichkeiten und komplexe Konzepte
The positive and negative, primary and secondary, long-term and/or significant effects in peoples lives and environment produced by several interventions, directly or indirectly, intended or unintended, so wird Impact als Ziel wirksamer EZA von zivilgesellschaftlicher Seite derzeit stark diskutiert im Concord-Paper on Impact definiert. Was nach runder Sache klingt, hat seine Tücken: So wiesen vor allem die NGO-VertreterInnen, die sich bereit erklärt hatten, im Rahmen des Workshops ihre Erfahrungen und Zugänge zu Wirkungsmessung und Impact zu teilen, auf die Schwierigkeiten im Alltag hin.
Die notwendige Berücksichtigung aller Ergebnisse einer zivilgesellschaftlichen Intervention ob beabsichtigt oder nicht, negativ oder positiv, durch das Projekt/Programm oder etwas/jemand anderes/n hervorgerufen ist ein wichtiger Schritt, will man tatsächlich verstehen, welche Zusammenhänge zwischen Aktivitäten, AkteurInnen und Resultaten bestehen. Was wiederum die Basis für die Weiterentwicklung von Projekten und Programmen und die Steigerung der Wirksamkeit von NRO-Arbeit darstellt. Weiters gelten bei diesen Überlegungen nicht die gesetzten Aktivitäten als Determinanten, sondern einzig das Ziel, nämlich „Impact“ zu erlangen. Das zielführende Konzept von „Impact“ ist komplex, ergo: die Umsetzung und Messung ist selbst für überaus Wohlmeinende schwierig.
Komplexes Konzept erschwert Implementierung
Nigel Simister, Key-note-speaker beim Workshop und britischer Experte zu Impact, M&E, Wirkungsorientierung und mehr, nahm diese Erkenntnis vorweg was mit einer gewissen Erleichterung von den Teilnehmenden quittiert wurde. Dennoch: viele wollen diese Herausforderung meistern und stellen dazu ihre ganz eigenen Reflexionen an. Rege Diskussionen unter den 45 Teilnehmenden machten die Neugier aufs Thema und Intensität der Auseinandersetzung klar. Ebenfalls augenscheinlich war der Interpretationsspielraum bei Definitionen: ob nun von Impact, Outcome, Output oder Resultaten die Rede war, manche Begriffe bleiben trotz wissenschaftlicher Definitionsversuche vage und variabel.
Auch die OEZA setzt sich mit Wirkung und deren Messung auseinander: In Koordination mit anderen Geberländern geht man gemäß Management for Results, eines der Prinzipien der Pariser Erklärung, vor. Resultatsketten stellen die Nachvollziehbarkeit zwischen Ergebnissen und gesetzten Aktivitäten dar. Als Methode wird der Logframe eingesetzt, der im Rahmen des Konzeptes „Impact“ aufgrund seiner Beschränkung auf kurzfristige Ergebnisse und dem Fokus auf Aktivitäten des öfteren kritisiert wurde. Nigel Simister wollte sich auf eine derartige Schlussfolgerung nicht festlegen, schließlich gehe es weniger darum, welche Methoden wir anwenden, als darum, welche Fragen wir im Rahmen der Evaluierung stellen: „if you ask stupid questions, you will get stupid answers! Just ask the right questions!“
Die Unterlagen zur Veranstaltung stehen den Mitgliedsorganisationen im internen Bereich unserer Homepage zur Verfügung. Falls Passwort und Login nicht bekannt sind, bitte ein kurzes E-mail schreiben.