Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Es ist ein Trugschluss, dass die Unterstützung von Entwicklungsländern zur (in)direkten Unterstützung repressiver oder radikalisierter Kräfte, wie etwa der Taliban führt. Am aktuellen Beispiel Pakistans sieht man jedoch wie weit diese Vorannahme in weiten Bevölkerungskreisen greift, was unter anderem dazu geführt hat, dass internationale Hilfsmassnahmen nur sehr zögerlich angelaufen sind bzw. die Euphorie zu helfen auf einem sehr nüchternen Level verblieben ist.
Zu bedenken ist jedoch immer, dass gerade durch die hohe Präsenz internationaler Hilfsorganisationen vor Ort, repressiven Kräften der Wind aus den Segeln genommen wird, sich am menschlichen Desaster profilieren zu können. Das Taliban Regime versuchte sich seit Beginn der Flutkatastrophe als Retter in der Not zu inszenieren. Das Aufzeigen von Alternativen zu den sozialen Aktivitäten terroristischer Systeme und die Demontierung ihrer Darstellung als alleinige Erlöser verhindert die Schaffung weiterer Nährböden für die Radikalisierung großer Bevölkerungsteile. Menschen, abseits der Lieferung von materiellen Hilfsgütern, auf einer psychischen Ebene das Gefühl vermitteln zu können, mit ihren Schicksalen nicht allein zu sein, dient damit als die beste Grundlage für nachhaltige Sicherheit vor Ort und der vorausschauenden Verhinderung zukünftiger daraus resultierender globaler Probleme.
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