36 Länder, die von lang andauernden Gewaltkonflikten oder Folgen von Naturkatastrophen betroffen sind, benennt UNICEF als „vergessene Krisenherde“. Rund 1 Milliarde Dollar will das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen für Kinder und Frauen in diesen Gebieten aufstellen und ruft die internationale Spendergemeinschaft zur Unterstützung auf.

Rund 24 der genannten Länder befinden sich im Subsahara-Afrika. Über die Hälfte der anvisierten Dollar-Milliarde soll allein den fünf Ländern Sudan, D. R. Kongo, Simbabwe, Uganda und Somolia zu gute kommen, wo die humanitäre Lage äußerst prekär ist. Hier soll vor allem in Gesundheit und Ernährung, Hygiene und Bildung investiert werden.

Klimawandel und steigende Lebensmittelpreise für Hunger und Armut verantwortlich

Der „Humanitarian Action Report“ betont die Auswirkungen der ansteigenden Lebensmittelpreise und des Klimawandels, von denen die ärmste Bevölkerung der Länder des Südens am härtesten betroffen ist. Rund 100 Millionen Menschen mehr (nämlich 950 Millionen) seien im Vergleich zu 2007 von akutem Hunger bedroht – eine Folge der hohen Lebensmittelpreise. Der Klimawandel äußere sich vor allem in der Häufung von Naturkatastrophen wie Flutwellen, Dürre und Wirbelstürme. Viele dieser Katastrophen sind vorhersehbar – UNICEF fordert in solchen Fällen Präventionsmaßnahmen, um die Risiken für die Bevölkerung zu vermeiden.

Finanzkrise wird Bereitschaft der SpenderInnen einschränken

Im Jahresbericht weist UNICEF auf die Erfolge hin, die im letzten Jahr erzielt wurden: Beispielsweise konnten im Sudan immerhin die Grundbedürfnisse der Hälfte aller Betroffenen gedeckt werden. Auch 2009 steht der Sudan, wo bereits eine halbe Million Menschen getötet und 2,5 Millionen vertrieben wurden, im Fokus der Hilfsleistungen: Unter anderem soll der Bau von Brunnen und Sanitäranlagen vorangetrieben werden, um sauberes Wasser für die Bevölkerung gewährleisten.

Bedenken äußerten UNICEF-VertreterInnen hinsichtlich der Bereitwilligkeit der SpenderInnen. Das Kinderhilfswerk ist zu hundert Prozent auf freiwillige Unterstützung angewiesen – angesichts der Finanzkrise könnten die Spenden aber geringer ausfallen als erwartet.