Denn zwei Jahre vor der
Ziellinie zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) gilt als gesichert,
dass nicht alle Ziele erreicht werden können. Annelies Vilim, Geschäftsführerin
des Dachverbands AG Globale Verantwortung, zeigt sich verärgert: „Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die immer
wieder herhalten muss, ist im Endeffekt eine willkommene Ausrede. Andere europäische
Staaten schaffen es auch, internationale Zusagen einzuhalten – etwa Schweden,
Großbritannien oder Luxemburg.  Was in
Österreich fehlt, ist der politische Wille
.“

 

Der jährlich vom
europäischen Dachverband CONCORD herausgegebene AidWatch Report vergleicht
nicht nur die Höhe der Beiträge der EU-Staaten, er untersucht auch deren
Verwendung und damit Wirksamkeit. Viele Staaten tricksen bei den Zahlen und
rechnen Beträge zur Entwicklungszusammenarbeit (EZA) zu, die nie in den
Zielländern ankommen. So wird zum Beispiel die Grundversorgung von
AsylwerberInnen in Österreich als EZA-Ausgabe gerechnet: Mehr als die Hälfte
der Mittel, die von Österreich als bilaterale EZA deklariert werden, ist nichts
weiter als „Phantomhilfe“.

 

In den letzten Jahren gab es immer wieder schöne Bekenntnisse, während
man beim Zahlen den Retourgang einschaltete. Österreich muss endlich mehr Geld
in die Hand nehmen, um seine Verpflichtungen umzusetzen, statt  als ‚Schönrechnungskaiser‘ zu brillieren
“,
fordert Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der
Bischofskonferenz (KOO). „Entwicklungszusammenarbeit
ist unverzichtbar, um einen entscheidenden Beitrag zur Lösung der Armutsprobleme
der Welt leisten, denn sie kann gezielt in Bildung, Gesundheit und
Landwirtschaft  investieren
“, stellt
Hödl abschließend fest.“

 

Download: http://aidwatch.concordeurope.org/ (Report online ab
17.10.)

 

Weitere Informationen und Zusendung
des AidWatch Reports:

Katharina Katzer, Tel, 01/ 522 44
22-15,
presse@globaleverantwortung.at

Hilde Wipfel, Tel. 01 / 3170 321, hilde.wipfel@koo.at