Die AG Globale Verantwortung begrüßt die Entscheidung, Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe im Ausland in die Regelung zu inkludieren, verurteilt den Ausschluss von Umwelt- Menschenrechts- und Tierschutzorganisationen von der Spendenabsetzbarkeit aber aufs Schärfste. Denn dies bedeutet die Erschaffung von zwei Klassen von NROs, was suggeriert, dass es unterstützenswerte und nicht unterstützenswerte Organisationen gibt. In einer Zeit globaler, vernetzter Probleme sind aber globale, vernetzte Lösungen nötig. So kann Armutsbekämpfung nicht unabhängig von Klimaschutz und Menschenrechten gedacht werden.

Wettbewerbsnachteil und Spendenrückgang

Für die betroffenen Organisationen bedeutet der Ausschluss aus der steuerlichen Regelung einen Wettbewerbsnachteil und einen Rückgang der Spenden. Durch die internationale Finanzkrise fallen private Zuwendungen derzeit ohnehin geringer aus. Die neue Regelung verschärft die Situation weiter: Umweltschutzorganisationen rechenn mit 20 Prozent weniger Spenden im nächsten Jahr. Die betroffenen Organisationen kündigten Widerstand gegen die mit 1. Jänner 2009 in Kraft tretende Regelung an.

Damit geht das Tauziehen um die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden weiter. Denn die Forderung, SpenderInnen durch Steuerboni zu begünstigen, ist von NROs in Österreich – eines der wenigen Länder in Europa, in dem diese Möglichkeit bisher nicht bestand – in der Vergangenheit immer wieder gestellt worden. Ab 1. Jänner 2009 tritt die neue steuerliche Regelung für Zuwendungen an „mildtätige“ Organisationen sowie EZA-Projekte nun in Kraft. Geplant ist eine Obergrenze von 10 Prozent des Vorjahreseinkommens für die Absetzbarkeit der getätigten Spenden. Die Details werden in einer Arbeitsgruppe ausgehandelt. Weiters geplant ist, die Regelung in zwei Jahren einer Evaluierung zu unterziehen und eventuell auf weitere Organisationen auszuweiten.

Weitere Informationen zur Spendenabsetzbarkeit finden Sie im News-Beitrag „Spendenabsetzbarkeit: Hilfe nicht spalten – Armutsbekämpfung ist international“