Die Gelder sollen dazu dienen, die prekäre Sicherheitslage in Somalia zu überwinden – Sicherheitsmaßnahmen wie Trainings von Militär und Polizei sollen damit finanziert werden. Zahlreiche der hochkarätigen TeilnehmerInnen betonten aber, dass nur eine Stabilisierung der Situation des Staates zu einer Verbesserung der Sicherheit führen kann.

Internationales Aufsehen erregt Somalia in letzter Zeit wegen den immer wieder stattfindenden Übergriffen von Piraten, die Frachtschiffe, Kreuzfahrtschiffe und auch private Yachten kapern, um Lösegelder zu erpressen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete die Piraterie als „ein Symptom der Anarchie und Unsicherheit im Land“, das nur durch die Wiederherstellung von Frieden und die Bekämpfung der Armut wirksam bekämpft werden kann.

Über 3 Millionen Hilfsbedürftige

Die humanitäre Krise, unter der Somalia seit dem Zusammenbruch der Regierung im Jahr 1991 leidet, vertieft sich nach Angaben der UNO weiter: Bereits mehr als 3,25 Millionen Menschen bedürfen humanitärer Hilfe, rund 1,3 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht und über 330.000 Kinder sind akut unterernährt. Angesichts dessen kritisiert die entwicklungspolitische NGO Oxfam die Konzentration auf sicherheitspolitische Faktoren, während der Bekämpfung der dahinterliegenden Ursachen seit 1991 kein Augenmerk geschenkt wird.

Die von der EU zugesagten 72 Millionen Euro werden zur Gänze in die Unterstützung von Polizei und Militär fließen: mit 60 Millionen werden die rund 6.000 Soldaten der Mission der Afrikanischen Union (AMISOM) unterstützt, die restlichen 12 Millionen finanzieren eine einjährige Ausbildung für 1.000 Polizeioffiziere.