Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(24.10.2013 – Bericht) Gerade mal ein Genügend bekommt Österreich in Fragen der Transparenz von Entwicklungszusammenarbeit im neuesten Ranking von Publish Waht You Fund. Jedes Jahr bewertet der Aid Transparency Index GeberInnen danach, welche Informationen sie veröffentlichen und obwohl hohe Transparenz immer selbstverständlicher wird, hinken ADA und Außenministerium hinten nach: poor attestiert Publish What You Fund.
Transparenz erhöht Rechenschaft
Umfangreiche und aktuelle Informationen zu Mittelflüssen sind ein um und auf für wirksame Entwicklungszusammenarbeit, denn sie erleichtern die Planung für ihre Verwendung durch Partnerländer. Darüber hinaus ermöglicht Transparenz den BürgerInnen dieser Länder von ihren Regierungen Rechenschaft bezüglich der bereitgestellten Mittel einzufordern, Geldflüsse zu hinterfragen und Entscheidungen zu unterstützen oder anzufechten. Transparenz ist also im Interesse aller.
Vorhanden heißt nicht brauchbar
Damit die Daten aller GeberInnen vergleichbar sind, wurde 2011 ein Standard für die Veröffentlichung von EZA-Eckdaten eingeführt: die International Aid Transparency Initiative (IATI) legt fest, wie viel welcher Informationen zu welchem Zeitpunkt einsehbar sein müssen und vereinheitlicht auch ihre Form. Informationen in einem PDF zu veröffentlichen ist zwar transparenter als sie gar nicht zu veröffentlichen, aber die Informationen sind nicht unbedingt brauchbar, wenn es schwer ist sie zu finden, zu analysieren oder wiederzuverwenden hebt Publish Waht You Fund im Aid Transaparency Index 2013 hervor. Österreich, das ohnehin wenig Bekenntnis zu Transparenz zeigt PWYF gibt 2,2 von 10 Punkten veröffentlicht besonders viele Informationen in sperrigen Formaten.
Österreich trotz Selbstverpflichtung hinten nach
Auch beim letzten internationalen Gipfel zur Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit in Busan Ende 2011 haben alle StakeholderInnen die Wichtigkeit von Transparenz betont und sich dazu verpflichtet, bis 2015 einem gemeinsamen Standard zu folgen. Dabei spielt IATI eine wichtige Rolle. Doch obwohl sich auch Österreich in Busan dazu verpflichtet hat, den gemeinsamen Standard zu folgen und einen Zeitplan für die Umsetzung ausgearbeitet hat, ist dieser lückenhaft: er enthält kein Datum, wann ADA und Außenministerium IATI einführen werden.
Andere GeberInnen, wie Großbritannien, sind von Anfang an dabei und manche, wie Irland und Deutschland folgen mittlerweile auch dem IATI-Standard, sogar vormals skeptische Länder wie Frankreich haben sich neuerdings dazu bekannt, ihn einzuführen. Es wichtig, dass auch Österreich möglichst rasch diesem Standard folgt.
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Links
Publish Waht You Fund
Aid Transparency Tracker 2013: Austria
International Aid Transparency Initiative (IATI)
(sn)