Wien (AGGV) – Unter diesem Motto versammelten sich heute VertreterInnen der Hilfsorganisationen für Entwicklung und Katastrophenhilfe vor dem Finanzministerium in Wien, um auf die aktuellen Budgetverhandlungen zwischen Außenminister Spindelegger und Finanzminister Pröll hinzuweisen – ausgerechnet am Welttag der Sozialen Gerechtigkeit.

„Von diesen Verhandlungen hängt das Überleben von Menschen ab“ sagt dazu Hilde Wipfel von der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz. „Unsere Mitgliedsorganisationen sehen in ihrer täglichen Arbeit, in welche Not die Menschen in den ärmsten Ländern durch die Wirtschaftskrise geraten sind. Ihre Projektarbeit zeigt aber auch, was möglich ist, wenn das nötige Geld vorhanden ist: Sichern von Ernährung, Gesundheit für Kinder und Frauen, Berufsausbildung für Jugendliche, Schaffung von Arbeit und Einkommen, Umwelt- und Klimaschutz, Einsatz für Frieden und Menschenrechte.“  

Picker: „Ressourcen sind vorhanden, wenn die Regierungen wollen“  

Ruth Picker, Geschäftsführerin von Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe, erläutert das Motto der Aktion: „Die Finanzkrise macht es deutlich: wenn der politische Wille stark genug ist, lassen sich hunderte Steuermillionen von einem Tag auf den anderen mobilisieren. Die Handlungsfreude der Industriestaaten demonstriert, dass die Ressourcen vorhanden sind, wenn die Regierungen nur wollen.“

Picker wies auf eine Protestbriefaktion der entwicklungspolitischen Organisationen hin, bei der sich innerhalb von 48 Stunden rund 2000 Menschen beteiligten.
„Dies beweist, dass die Menschen in Österreich verstehen, dass wir alle eine Welt teilen und dass der weltweite Kampf gegen Elend und Armut ganz oben auf der Prioritätenliste der Politik stehen muss“.  

Die Hilfsorganisationen überreichten einen Brief mit den wichtigsten Forderungen für die Verhandlungen:

 – Eine Erhöhung des bilateralen gestaltbaren Budgets für Entwicklungs-zusammenarbeit um zumindest je 50 Millionen zusätzlich für 2009 und 2010

 – Die Festlegung eines verbindlichen Stufenplanes für die versprochenen Steigerungen auf 0,7% des BNE bis 2015.

Die Hilfsorganisationen luden Finanzminister Pröll ein, durch Bereitstellung der nötigen Budgetmittel zum positiven Joker für die Menschen in den Entwicklungsländern zu werden und ihnen Lebenschancen zu eröffnen.