„Wenngleich es erfreulich ist,
dass Österreich die Hilfsgelder für die Menschen am Horn von Afrika erhöht, lässt
die Performance des Österreichischen Staates im Bereich Humanitäre Hilfe gerade
im internationalen Vergleich nach wie vor zu wünschen übrig“, stellt Petra
Navara-Unterluggauer, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung fest.
Gerade im qualitativen Bereich gäbe es Mängel, wie Evaluierungen auf nationaler
aber auch internationaler Ebene belegten, so Navarra.

 

Wenngleich
auch die Schweiz keine „Weltmeisterin in Sachen Entwicklungshilfe ist, hat sie
sich am Horn von Afrika mit rund 15
Millionen Euro an Soforthilfe engagiert,
weitere knapp 22 Millionen Euro kamen von privater Seite über humanitäre
Organisationen“, berichtet Lutz Hahn von World Vision Schweiz.

 

Petra Navara fordert in diesem Zusammenhang auf, den
Auslandskatastrophenfond auf 10 Millionen Euro zu verdoppeln und die
Nachhaltigkeit der Nothilfe abzusichern: „Wenn die Kürzungen in der bilateralen
Entwicklungszusammenarbeit zurückgenommen werden, können 7,4 Millionen in
langfristig ausgerichtete Projekte der ländlichen Entwicklung investiert werden.“

 

 

„Das private Spendenaufkommen ist auch in Österreich sehr hoch. Man
sieht, dass den Menschen in unserem Lande internationale Humanitäre Hilfe
durchaus ein Anliegen ist“, so Andreas Papp von Ärzte ohne Grenzen und
Organisator des Kongresses. Mit dem Kongress möchte er der interessierten
Öffentlichkeit ein Forum für eine konstruktive inhaltliche Auseinandersetzung
geben und mehr Bewusstsein für das Thema schaffen.

 

„Von zehn Empfehlungen, die aufgrund einer Evaluierung der Humanitären
Hilfe der österreichischen EZA im Zeitraum von 2004 bis 2008 gegeben wurden,
hat Österreich gerade einmal eine im Ansatz umgesetzt. Und das auch erst nach
18 Monaten“, so Navara weiter. Auch im internationalen Ranking liegt Österreich
auf einem der letzten Plätze und das auch hinsichtlich qualitativer Kriterien
wie der Humanitarian Response Index 2010 der unabhängigen Organisation DARA
nachweist.