„Weder ein Virus wie COVID-19, noch die Kriege in der Ukraine oder im Jemen, andere Konflikte, Klimakrise oder steigende Armut machen vor nationalen Grenzen Halt, noch nicht einmal vor Kontinenten. Diese multiplen, sich gegenseitig verstärkenden Krisen prägen längst den Alltag von Millionen Menschen in Ländern des Globalen Südens. Sie bringen Gesundheitssysteme weltweit unter Druck – wie wir auch in Europa spätestens mit dem Ausbruch der Pandemie gemerkt haben –, und zeigen, wie notwendig eine gut ausgebaute und allen zugängliche Gesundheitsversorgung ist. Diese Lehre können wir am Weltgesundheitstag aus zwei Jahren Pandemie ziehen“, resümiert Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung.


Diese multiplen, sich gegenseitig verstärkenden Krisen prägen längst den Alltag von Millionen Menschen in Ländern des Globalen Südens. Sie bringen Gesundheitssysteme weltweit unter Druck (…) und zeigen, wie notwendig eine gut ausgebaute und allen zugängliche Gesundheitsversorgung ist. Diese Lehre können wir am Weltgesundheitstag aus zwei Jahren Pandemie ziehen.“

Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung


Gerade Menschen in Kriegs- und Krisengebieten seien auf medizinische und gesundheitliche Versorgung angewiesen, führt Vilim aus: „Die Weltgesundheitsorganisation warnt, dass lebensnotwendige Medizinprodukte, etwa Blutkonserven, Sauerstoff und chirurgische Instrumente, in der Ukraine immer knapper würden, während Gesundheitseinrichtungen unter Beschuss ständen. Gesundheitssysteme anderer Länder könnten diesen Krieg ebenfalls zu spüren bekommen, sollte beispielsweise der bevorstehende Ausfall der ukrainischen Weizenernte in Ländern Afrikas und des Nahen Ostens – in denen bereits die Klimakrise für massive Ernteausfälle sorgt – zu einer Hungersnot führen.“

„Es gilt, Gesundheitssysteme weltweit, besonders in ärmeren und krisengebeutelten Staaten, jetzt auszubauen und zu stärken, sie resilient und krisenfit zu machen. Jeder in Gesundheitssysteme investierte Euro ist wichtig, damit sie gegen multiple Krisen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen gewappnet sind. Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung, zusätzliche Mittel für Hilfe vor Ort, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, und insbesondere für Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist sie gefragt, sowohl die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich als auch das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 – 2024 endlich aus der sprichwörtlichen Schublade zu holen, zu beschließen und umzusetzen“, appelliert Vilim am heutigen Weltgesundheitstag (07.04.2022).

(hh)