„Als ob die humanitäre Not für Millionen von Menschen und das Töten Unschuldiger in der Ukraine nicht schlimm genug wären, drohen die Auswirkungen dieses unsäglichen Krieges auch andere Weltregionen zu destabilisieren. Es gilt, Dominoeffekte zu verhindern“, kommentiert Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, die aktuellen Entwicklungen im Kontext des Krieges in der Ukraine.

So warne UN-Generalsekretär António Guterres, dass sich dieser Krieg erheblich auf die globale Lebensmittelversorgung auswirken werde. Zahlreiche afrikanische Staaten dürften mindestens zwei Drittel ihres Weizens aus den betroffenen Regionen importieren, führt Vilim aus. „Lebensmittelpreise, beispielsweise für Brot, werden explodieren. Für extrem arme Menschen, die von weniger als 1,60 Euro pro Tag leben müssen, ist das nicht leistbar. Es drohen Hungersnöte, die wiederum fragile Staaten insbesondere in Afrika destabilisieren und ins Chaos stürzen können. Viele dieser Staaten haben die COVID-19-Pandemie mit ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgen noch längst nicht überwunden, gleichzeitig nehmen Ernteausfälle aufgrund der Klimakrise zu. Auch dadurch steigen Hunger und Armut – alles Nährböden für Konflikte“, zeigt sich Vilim besorgt.

Bundesregierung gefordert, Strategien und zusätzliche Mittel zu beschließen

„Daher appellieren wir an die österreichische Bundesregierung, das Budget für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, wie im Regierungsprogramm vereinbart, jetzt und den multiplen Krisen entsprechend massiv zu erhöhen. Das sollte sich auch in den beiden außenpolitischen Grundsatzdokumenten, die seit Jahresbeginn in Kraft sein sollten, aber noch immer nicht beschlossen sind, spiegeln. Es gilt, die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich und das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 – 2024 rasch zu beschließen. Bitte handeln Sie, damit Österreichs Beitrag zur Stabilisierung von Krisenregionen wirken kann“, schließt Vilim.

(hh)