Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(20.07.2011) Die Frauengruppe innerhalb der BetterAid Koordinationsgruppe lud am 9.und 10. Juni 2011 zu einem Treffen von internationalen ExpertInnen nach Brüssel. Insbesondere sollte dort sichergestellt werden, dass die Erfahrungen und Sichtweisen von Frauenrechtsorganisationen in den Vereinbarungen von Busan und der allgemeinen Wirksamkeitsdebatte berücksichtigt werden.
Mehr Gendergerechtigkeit in Busan
Aufbauend auf den Ergebnissen aus dem International Strategy Meeting in New York im Februar 2011, erarbeiteten über 60 TeilnehmerInnen konkrete Standpunkte, Schlüsselbotschaften und Empfehlungen, die von Organisationen und Netzwerken zur Bekräftigung ihrer Position verwendet werden können und in das Abschlussdokument von Busan einfließen sollen.
Neben VertreterInnen der Zivilgesellschaft fanden sich auch TeilnehmerInnen seitens der Geber-Gemeinschaft, wie z.B. Nava San-Miguel als Vertreterin der spanischen Entwicklungszusammenarbeit, Patti ONeill vom Gendernet der OECD und Zora Khan von UN Women, die ihre Expertise und Erfahrungen mit Gendergerechtigkeit und Frauenrechten im Kontext von Aid Effectiveness mitteilten.
Gender Equality als Mainstream Thema?Insgesamt wurde immer wieder deutlich gemacht, was das Engagement von CSOs (Civil Society Organisations – zivilgesellschaftliche Organisationen) bewirken kann: Nahm nämlich innerhalb der Pariser Erklärung nur ein Paragraph auf Gender Equality Bezug, so war das Dokument von Accra bereits stark von dem Ringen um Frauenförderung und geschlechtsspezifische Gleichberechtigung geprägt.
In Vorträgen und Plenardiskussionen wurde in erster Linie die Implementierung der Pariser Deklaration und der AAA reflektiert und aus kritischer Sicht beleuchtet, was seit 2005 hinsichtlich der Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht bzw. verabsäumt wurde. Kritisiert wurde insbesondere die Konzentration des von der OECD gesteuerten Aid Effectiveness Konzepts auf technische Aspekte des Managements von Hilfeleistungen.
Das Ziel der Veranstaltung lag darin, einen Beitrag zur Schaffung oder Stärkung eines Entwicklungsmodells beizutragen, das nicht auf einem neo-liberalen Wachstumsbegriff und einem patriarchal dominierten Gesellschaftsgefüge aufbaut, sondern an der Verwirklichung aller Formen von Menschenrechten und an der Sicherung ökologischer Nachhaltigkeit orientiert ist.
Herausforderung: Veränderungen der Donoren Gemeinschaft
Vor diesem Hintergrund wurden die Herausforderungen in Bezug auf die dafür nötigen Veränderungen der Donoren-Gemeinschaft, und hier insbesondere der Einfluss seitens des privaten Sektors diskutiert. An der Wichtigkeit eines partizipativen Prozesses, der die Teilnahme der Zivilgesellschaft vor, während und auch nach Busan sichern soll, wurde kein Zweifel gelassen. Diskutiert wurden auch Strategien, wie Geschlechtergerechtigkeit in Entwicklungsprozessen auf internationaler und nationaler Ebene integriert werden kann.
Der Schwerpunkt lag schließlich auf der Erarbeitung von konkreten Positionierungen hinsichtlich Gendergerechtigkeit und Strategien, basierend auf den vier Pfeilern:
Basierend auf der Bearbeitung dieser Teilbereiche wurde ein Positionspapier erarbeitet, das in Kürze zur Verfügung stehen wird.
Silvia Kukla/ Care, Brita Neuhold/ WIDE für AG Globale Verantwortung und WIDE, gekürzt von M.O.