„Leider hilft dies nicht den verhungernden Menschen in Ostafrika, denn die Erhöhung von 0,35% (2015) auf 0,41% ist großteils auf eine nochmalige Steigerung bei der Einberechnung der Kosten für die Betreuung von Flüchtlingen in Österreich zurückzuführen. 539 Millionen Euro werden als österreichische Entwicklungshilfe verbucht, haben damit aber nichts zu tun“, stellt Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbandes AG Globale Verantwortung für entwicklungspolitische und humanitäre Nichtregierungsorganisationen fest.

„Diese Budgetkosmetik ist zwar von der OECD erlaubt, trägt aber nichts zur unmittelbaren, projektbezogenen Entwicklungszusammenarbeit bei. In Ostafrika sind wir mit einer Hungerkrise ungeahnten Ausmaßes konfrontiert, die viel zitierte Steigerung der „Hilfe vor Ort“ findet sich nicht in den aktuellen Zahlen. Die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit, die Österreich für Flüchtlingshilfe einrechnet, betragen mehr als das zehnfache der konkreten Projekthilfe für ganz Afrika. Wir wollen nicht die Ärmsten der Armen gegeneinander ausspielen, möchten aber sichergestellt wissen, dass Österreich nachhaltige Entwicklung in den ärmsten Ländern der Erde fördert und ausreichend dotiert“, so Vilim weiter.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, die Gelder dazu zu verwenden, den Menschen in Afrika Lebensperspektiven zu ermöglichen. Also Hilfe, die vor Ort wirkt. Es ist noch viel zu tun, bis die international vereinbarten 0,7% des BNE erreicht sind“, schließt Vilim.

Quelle: ODA-Bericht