„Gerade der heutige Internationale Tag für die Beseitigung der Armut sollte uns an die Versprechen zur Bekämpfung eben dieser erinnern. Die Studie zeigt aber auf, dass fast die Hälfte der vermeintlichen Entwicklungsgelder von Österreich nicht bei den Ärmsten der Armen ankommen. Beispielsweise werden 38 % in die ODA-Quote für die Betreuung von Schutzsuchenden in Österreich eingerechnet. Rechnet man die  sogenannte Phantomhilfe nicht ein, würde die ODA-Quote Österreichs 2016 bei traurigen 0,22 % und nicht bei 0,41 % liegen. Damit ist Österreich EU-weit Spitzenreiter bei der Phantomhilfe.“ betont Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbandes Globale Verantwortung mit 34 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe.

„Da sich die Parteien im Wahlkampf mehrfach dazu bekannt haben, die international vereinbarte Quote von 0,7 % zu erreichen, appellieren wir an die zukünftige Bundesregierung die tatsächlich geleistete Hilfe vor Ort zu erhöhen. Orientieren wir uns doch an Ländern wie Schweden, die auch nach Abzug der Phantomhilfen über den vereinbarten 0,7 % liegen und Vorreiter im Kampf gegen Armut und Hunger sind. Eine solche Veränderung würde vielen Menschen Lebensperspektiven ermöglichen.“ schließt Vilim.

Link zum AidWatch-Report 2017