„Österreichs ODA-Quote ist 2017 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel eingebrochen. Das allein ist schon tragisch. Im Budget 2018/2019 plant die österreichische Bundesregierung jedoch noch weitere Kürzungen der Auslandshilfe. Das ist nicht mehr zu verantworten.“ kommentiert Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbands AG Globale Verantwortung mit 35 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe. 

„Was wurde aus dem oft versprochenen Ausbau der Hilfe vor Ort? Oder der im Regierungsprogramm verankerten Erhöhung des Auslandskatastrophenfonds(AKF)? Entgegen den Ankündigungen kürzt die österreichische Bundesregierung bei der Auslandshilfe, während vergleichbare Länder uns meilenweit voraus sind: Dänemark weist laut OECD 2017 eine ODA-Quote von 0,72 %, Schweden eine Quote von 1,01 % aus. Beide Länder liegen damit über dem international vereinbarten Ziel, 0,7 % des BNE für Maßnahmen der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. Die österreichische Regierung sollte anstatt die Auslandshilfe zu kürzen, einen Stufenplan erarbeiten, um dieses im Regierungsprogramm bekräftigte Ziel von 0,7 % ebenfalls zu erreichen. Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen uns deutlicher als in den vergangenen Jahren, wie wenig Mittel tatsächlich für Armutsbekämpfung ausgegeben werden, da 2017 weniger Betreuungskosten für Flüchtlinge im Inland in die ODA-Quote Österreichs eingerechnet werden können. Wer bei diesen bereits geringen Zahlen noch  Kürzungen vorsieht, ist sich seiner Verantwortung nicht bewusst.“ schließt Vilim.