Der Druck, Ergebnisse in der EZA zu erzielen und die Ausgaben so vor den SteuerzahlerInnen – vor allem in Zeiten der Krise – zu rechtfertigen, hat einige Donoren zu VerfechterInnen des Prinzipes ‚value for money’ gemacht. Die Orientierung an einem Preis-Leistungs-Verhältnis geht freilich oft zu gunsten schneller, quantitativ nachweisbarer Resultate und zu ungusten langwieriger, aber dafür nachhaltiger Entwicklungsprozesse. Dennoch greift der Trend zur ‚Resultatsorientierung’ um sich: 2010 wurden im Rahmen resultatsorientierter Zugänge fast fünf Milliarden Euro ausbezahlt.

Wenig Beitrag zu Effektivität
Unter anderem im Rahmen jener sechs globalen Initiativen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit (u.a. der MDG-Contract der EU, den Global Fund to Fight Aids, Tuberculosis and Malaria, …), die die AutorInnen der Studie ‚Hitting the target? Evaluating the effectiveness of results-bases approaches to aid‘ unter die Lupe nahmen. Sämtliche Initiativen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Auszahlung der Gelder teilweise an die Erfüllung vorher festgelegter Ziele koppeln. Eurodad ließ prüfen, inwieweit die Initiativen den von allen relevanten Donoren mitgetragenen Prinzipien der Pariser Erklärung entsprechen.

Während der MDG-Contract, eine Art Budgethilfe, die Fortschritte bei MDG-relevanten Indikatoren zum Anlass für die Ausschüttung von Geld-Tranchen nimmt, in der Studie gut abschneidet, sind die anderen fünf Initiativen weniger vorbildhaft. Weder konnte ‚local ownership’ verstärkt werden, noch gab es substanzielle Verbesserungen bei der beidseitigen Rechenschaftspflicht oder der Verwendung der nationalen Systeme (in den Bereichen Buchhaltung, Ausschreibungen, etc.). Das größte Versäumnis ist wohl aber, dass viele Initiativen und damit auch viele der darin enthaltenen Ziele, die im Rahmen der Resultatsorientierung Anwendung finden, nicht mit den nationalen Entwicklungsstrategien der Entwicklungsländer übereinstimmen.

Empfehlungen an Donoren
Damit Resultatsorientierung also nicht zu einer Verschlechterung der EZA führt, empfiehlt Eurodad den Donoren u.a. folgendes:

  • Anwendung von ergebnisorientierten Ansätzen nur dann, wenn diese den Wünschen der Entwicklungsländern, dem Parlament und der Zivilgesellschaft – deren Konsultierung unbedingt erforderlich ist – entsprechen
  • Behutsames Vorgehen bei der Auswahl der Ziele, Indikatoren und Abrechnungsbedingungen, die auf kontroversiellen Annahmen beruhen (bspw. Öffnung sämtlicher regionaler Märkte)
  • Durchführen eines ‚aid effectiveness impact assessments’, das vor allem den Aspekt der Nachhaltigkeit der geplanten Initiative unter die Lupe nimmt und mögliche Risiken aufzeigt.