„Die dramatischen Berichte über die Zustände im Lager Kara Tepe II auf Lesbos erfordern sofortiges Handeln“, wendet sich Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, dem Dachverband von 35 Organisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, an die Österreichische Bundesregierung: „Kinder schlafen im Schlamm und werden von Ratten gebissen. Und wir sehen zu? Diese humanitäre Katastrophe muss ein Ende haben. Das gebietet die Menschlichkeit“.

Auf anderen griechischen Inseln, wie auf Samos und Chios, herrschen Berichten zufolge ähnliche Zustände – trotz vieler durchgeführter Verbesserungen in den Lagern. Rund 19.000 Menschen dürften insgesamt in den Camps leben. Dabei haben sich zahlreiche Gemeinden in Österreich und in anderen EU-Ländern freiwillig gemeldet, um Menschen aus den griechischen Lagern aufzunehmen. „Angesichts der humanitären Not fordern wir die Politiker und Politikerinnen Europas auf, gemeinsame Lösungen zu finden. Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung, besonders Schutzbedürftige und Kinder zu evakuieren, am Relocation-Programm teilzunehmen und ihnen so einen Ausweg aus der Not zu ermöglichen. Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt, Menschen und Menschlichkeit vor Parteiinteressen zu stellen“, schließt Vilim.