Eine neue Agrar-Ordnung will Jacques Diouf, Direktor der FAO (Food and Agriculture Organisation) schaffen und das derzeitige System ablösen. Laut Diouf befördern die Vorgehensweisen im Agrar-Sektor den Hunger in der Welt, da Subventionen, Zölle und sonstige Einfuhrbeschränkungen zu Wettbewerbsverzerrungen und instabilen Märkten führen. Auch die derzeitige Handhabung von EZA-Geldern müsse überdacht werden, erörterte Diouf im Rahmen der FAO-Konferenz, die vom 18. bis 22. November 2008 in Rom stattfand.

Ernährungssicherheit und faire Arbeitsbedingungen

Diouf forderte dort die Abhaltung eines Weltagrargipfels im ersten Halbjahr 2009 unter der Ägide der UN, der sich mit diesen Themen und den nötigen Reformen auseinandersetzt. Maßnahmen zur Ernährungssicherheit und die Schaffung von fairen Arbeitsbedingungen für LandwirtInnen auf der ganzen Welt sind die Ziele. Im Rahmen der Konferenz sollte weiters ein Budget für Notfall-Interventionen beschlossen werden, auf das kurzfristig und unbürokratisch zugegriffen werden kann. Länder, die vom Lebensmittelexport stark abhängig sind, könnten in Zeiten der Not Ressourcen daraus entnehmen, um die Lebensmittelproduktion im eigenen Land anzukurbeln.

Die 30 Milliarden will Diouf vor allem für den Aufbau ländlicher Infrastruktur und zur Produktivitätssteigerung in den Ländern des Südens verwendet sehen. Die Forderung dieser Summe nennt Diouf „bescheiden“ im Vergleich zu den 365 Milliarden Dollar, die die OECD-Staaten 2007 für Agrarsubventionen ausgegeben haben. Er verweist weiters auf die 1.340 Milliarden, die 2007 weltweit für Rüstung aufgewendet wurden.