Gezeigt hat sich dabei, dass die große Mehrheit der ÖsterreicherInnen Maßnahmen zur internationalen Armutsbekämpfung befürwortet. Diese Zahl hat sogar zugenommen: 2013 waren es noch 74% der ÖsterreicherInnen, die der Meinung waren, Österreich müsse seine Verpflichtungen, den Umfang der Entwicklungshilfe zu erhöhen einhalten, oder mehr beitragen. 2014 erklärten bereits 80 % der Befragten (EU-Durchschnitt: 67 %), dass die Entwicklungshilfe im versprochenen Umfang bereitgestellt oder sogar darüber hinaus erhöht werden sollte. Ganze 87 % finden, dass es generell wichtig sei, der Bevölkerung in Entwicklungsländern zu helfen (EU-Durchschnitt: 85 %).

Darüber hinaus hat die Hälfte aller Befragten in Österreich die Auffassung vertreten, dass die Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern eine der Kernprioritäten ihrer nationalen Regierung sein sollte, was insgesamt nur in den Umfrageergebnissen von sechs Ländern der Fall war. Auch die Bereitschaft mehr Geld für Lebensmittel und andere Produkte aus Entwicklungsländern zu bezahlen (66 %, EU-Durchschnitt: 49 %) hat um 8 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen.

Insgesamt stimmt das Antwortprofil Österreichs weitgehend mit dem EU-Durchschnitt überein. In einigen Bereichen schneiden die ÖsterreicherInnen sogar besser ab. So liegt z.B. der Anteil der Befragten, die sich persönlich für die Unterstützung von Entwicklungsländern engagieren mit 59 % weit über dem EU-Durchschnitt von 34 %. In einigen Bereichen unterscheiden sich jedoch die Ansichten. So werden in der gesamten EU Gesundheit (39 %), Frieden und Sicherheit (36 %) als Herausforderungen für Entwicklungsländer am häufigsten genannt. In Österreich vertraten die Befragten allerdings die Position, dass Wasser und Abwasser (44 %), Ernährungssicherheit und Landwirtschaft (41 %) als wichtigste Herausforderungen für Entwicklungsländer zu sehen sind.

Nur geringfügige Abweichungen gab es auch bezüglich der Bekanntheit des Europäischen Jahres für Entwicklung 2015 (EYD15): Gegenüber 12% der EU BürgerInnen, gaben in Österreich 11% der Befragten an, vom EYD15 gehört zu haben.

Auch zu der Frage, wohin die nationale Entwicklungshilfe gehe, wussten nur wenige der Befragten Bescheid. Mehr als die Hälfte gab an, nichts dazu zu wissen. Auskunft über die genaue Zusammensetzung der ODA würde der österreichische ODA-Bericht geben. Der aktuellste stammt allerdings aus dem Jahr 2012.

Weiterführende Links:
Eurobarometer Special Surveys
Länderprofil Österreich
Press Release der Europäischen Kommission
CONCORD Media Statement: “Strong support for European development cooperation”
OEZA-Jahresberichte

(ck)