Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(10.1.2013) Die Europäische Kommission hat ihren Plan für die Zuweisung von mehr als 661 Mio. EUR zur Finanzierung der Humanitären Hilfe im Jahr 2013 vorgelegt. Die Kommission wird in nahezu 80 Ländern oder Regionen humanitäre Einsätze finanzieren, die von mehr als 200 Partnerorganisationen der Kommission durchgeführt werden.
Jedes Jahr erstellt die Generaldirektion ECHO (European Community Humanitarian Office) eine globale Bedarfsbewertung (Global Needs Assessment) anhand derer sie ihre Prioritäten für das kommende Jahr festlegt. Es werden dabei 140 Entwicklungsländer nach ihrer Anfälligkeit und nach dem Auftreten von Krisen in jüngster Zeit analysiert und klassifiziert. Für das Jahr 2013 werden in den folgenden fünf Ländern und Regionen die umfangreichsten Einsätze stattfinden: in der westafrikanischen Sahelzone, wobei auch weitere Hilfemaßnahmen aufgrund des Konflikts in Mali vorgesehen sind (82 Mio. EUR), in Sudan und Südsudan (80 Mio. EUR), in der Demokratischen Republik Kongo (54 Mio. EUR), in Pakistan (42 Mio. EUR) und in Somalia (40 Mio. EUR). In allen Fällen handelt es sich um lang anhaltende Krisen großen Ausmaßes aufgrund von Konflikten und/oder Nahrungsmittelknappheit.
Auch für „vergessene Krisen“, also Krisen die medial kaum beachtet werden, sind extra Mittel vorgesehen. Die Kommission sieht in dieser Kategorie insgesamt neun Länder: Algerien, Bangladesch, Indien, Jemen, Kolumbien, Myanmar, Pakistan, Sri Lanka und die Zentralafrikanische Republik. Bis auf Pakistan waren all diese Länder bereits vergangenes Jahr auf der Liste.
Zusätzlich zu den 661 Mio. EUR, die die Kommission für die weltweit hartnäckigsten humanitären Probleme vorgesehen hat, stehen im Laufe des Jahres abrufbare Reservemittel für nicht vorhersehbare Krisen und Katastrophen zur Verfügung. 2012 wurden die Reservemittel aufgrund schwerer Katastrophen und Krisen in der westafrikanischen Sahelzone und der Eskalation der Konflikte in Syrien, in der Demokratischen Republik Kongo und in Sudan vollständig aufgebraucht. Aufgrund der erforderlichen zusätzlichen Soforthilfemaßnahmen erreichte die humanitäre Hilfe der Kommission 2012 einen Gesamtwert von nahezu 1,3 Mrd. EUR – dies ist der höchste Betrag, den die Kommission jemals im Laufe eines Jahres für humanitäre Hilfe bereitgestellt hat.
Links:
Commission implementing decision on the financing of humanitarian aid operational priorities
General Guidelines on Operational Priorities for Humanitarian Aid in 2013Global Needs Assessment Map
