Insgesamt wird EU-weit mit einer Ausdehnung des Gesamtangebots gerechnet. Es werden zusätzliche Mengen aber nicht abgesetzt werden können, da die Nachfrage nach Milch- und Milchprodukten bereits seit langem unter der Produktion liegt.

„Die Agrarpolitik der EU zielt auf die Steigerung des Exports von Milch und Milchprodukten ab, und das ist in dieser Form inakzeptabel“, stellt Annelies Vilim fest.

Negative Auswirkungen werden befürchtet
„Es ist zu befürchten, dass die subventionierte, hoch-industrialisierte europäische Milchproduktion die lokalen Märkte in Entwicklungsländern erneut überschwemmen wird“, weist Annelies Vilim auf mögliche Implikationen für Drittstaaten hin.

Entwicklungspolitik ziele darauf ab, weltweite Armut zu reduzieren. Die Unterstützung und der Aufbau lokaler Märkte für landwirtschaftliche Produkte seien dabei wesentliche Maßnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit. Diese könnten nun durch steigende Exporte von Billigmilchprodukten in die ärmsten Länder der Welt jedoch wieder konterkariert werden. Entwicklungspolitische Ziele dürften durch andere Politikmaßnahmen nicht unterminiert werden – dazu haben sich die EU und damit auch Österreich selbst verpflichtet.

Annelies Vilim appelliert daher an Bundesminister Andrä Rupprechter: „Exporte von österreichischen und europäischen Milchprodukten in Entwicklungsländer dürfen auf keinen Fall auf Kosten lokaler MilchproduzentInnen gehen, und damit Armut noch weiter verschärfen. Die Bäuerinnen und Bauern werden durch diese Maßnahme weltweit wieder einmal zu VerliererInnen gemacht“, schließt Vilim.

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