Das hat aber primär nicht mit einem Versagen der Entwicklungszusammenarbeit zu tun, sondern – meist – mit makroökonomischen Faktoren: die EU-Handelspolitik, die beispielsweise oft negative Folgen für die Entwicklungsländer hat, der von Geberländern ausgeübte Druck auf die Regierungen der Entwicklungsländer ihre lokalen Märkte für ausländische Produkte und InvestorInnen zu öffnen, etc. Daneben beeinflussen u.a. politische Entwicklungen, die Möglichkeiten für BürgerInnen und Staat Ressourcen im Land zu sinnvoll einzusetzen. Ebenso hat das Funktionieren der öffentlichen Einrichtungen Einfluss auf den Wohlstand eines Landes. Diese Rahmenbedingungen tragen wesentlich zu Entwicklungsfortschritten in einem Land bei. Dazu kommen Schwächen im System der Entwicklungszusammenarbeit: Zum Beispiel bringt die Lieferbindung – also die Vorgabe der Geberregierungen, wie die Entwicklungsländer die zur Verfügung gestellte Summe nutzen sollen – Schwierigkeiten mit sich. Denn die Entwicklungsländer können oft nicht den besten Anbieter oder das beste Produkt, die beste Dienstleistung auswählen, sondern müssen im jeweiligen Geberland einkaufen – unabhängig davon, ob das auch im Sinne der Entwicklung die passende Lösung ist. Außerdem fließt das eigentlich für die Entwicklung der Länder aufgewendete Geld wieder zurück ins Geberland.

 

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