Die einzigartige Idee, fünf benachbarte Länder zusammenzuführen und einen gemeinsamen Fonds zur Finanzierung der Pilotprojekte zu errichten, bedeutet nicht nur gemeinsam angestrebte Ziele, sondern vor allem geteilte Verantwortung. Am 16.4. wurden die Erfahrungen im Rahmen der Abschlussveranstaltung in der diplomatischen Akademie präsentiert. Wie Johannes Trimmel, der Initiator des Projekts, betonte, hatte das Regional Partnership Programme all die am Projekt beteiligten Partner wie Plattformen, Ministerien und die NGDOs dazu herausgefordert, an der Idee der Partnerschaft, der gemeinsamen Ziele und Erfahrungen teilzuhaben und diese den einzelnen Interessen bzw. der Unterschiedlichkeit entgegengesetzt.

Das Programm wurde gestartet, um die EZA und den öffentlichen Diskurs in den neuen Mitgliedsstaaten Europas, nämlich Ungarn, Slowenien, Slowakei und Tschechien zu fördern und die Akteure und ihre Kapazitäten in diesem Bereich zu stärken. Da das Programm in seiner Struktur einzigartig war, war der Prozess der Annäherung wichtiger als die Resultate, wobei die Dynamik der Arbeit viel Kreativität bei der Problemlösung erforderlich machte.

Partnerschaft ermöglicht gegenseitiges Lernen

Marian Caucik, Vorstandsmitglied der slowakischen Plattform MVRO, betonte das gegenseitige Lernen, das durch die Partnerschaft ermöglicht wurde. Nicht nur Pilotprojektträger, sondern vor allem Plattformen und Vertreter der offiziellen Stellen nutzen den Raum für Initiativen zum Austausch im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, womit erste Ansätze zum zentraleuropäischen Dialog geschaffen werden konnten.

Förderung von Pilotprojekten im Bereich EZA

Die Einzigartigkeit des Regional Partnership Programms liegt jedoch vor allem in der Schaffung eines gemeinsam finanzierten Fonds zur Förderung der Pilotprojekte im Bereich der Entwicklungskooperation und Bildungsarbeit. Die Summe von € 1.100.000 wurde von allen fünf Staaten finanziert, wobei ADA mit 70%, die neuen Mitgliedsstaaten mit 20% und die NGOs bei ihren Projekten mit 10% beteiligt waren. Der Schwerpunkt lag vor allem auf der Unterstützung kleinerer NGOs, womit manche zum ersten Mal die Möglichkeit bekamen, die Projekteinreichung, Bewertung und Implementierung nach standardisierten Kriterien zu durchlaufen. Der Auswahlprozess mit Repräsentanten der Ministerien, NGOs und Plattformen war, wie Johanna Mang von der ADA betonte, eine einzigartige Möglichkeit zum Perspektivenwechsel, da vor allem NGOs Projekte anderer NGOs beurteilen konnten. Die Bedingung der Finanzierung, Projekte in Zusammenarbeit mit österreichischen Partnerorganisationen durchzuführen, ließ Netzwerke entstehen und legte den Grundstein für zukünftige Kooperationen.

Bedeutung von EZA und Umweltschutz

Daniel Svoboda, Vorsitzender des Development Worldwide, eines tschechischen Pilotprojektträgers mit Projekten in Vietnam, strich vor allem die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich des Umweltschutzes hervor, wobei das geförderte Pilotprojekt sehr erfolgreich zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit in Vietnam beitragen konnte. Die Schwierigkeiten lagen eher im beschränkten Budget, was weniger Aktivitäten als gewünscht erlaubte. Weiters führte die unterschiedliche Finanzierungsweise zur Verzögerung seitens der tschechischen Regierung. Somit waren die verschiedenen Rahmenbedingungen eine der Hauptherausforderungen des Programms.

Die Präsentation der Resultate sowie die gelernten Erfahrungen zeigten, dass Projekte der überregionalen Kooperation grundlegend für die Entwicklung gemeinsamer Werte und Positionen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit sind. Obwohl solche Projekte besonders viel abverlangen, wenn es um die gemeinsam geteilte Verantwortung, Kommunikation und Vereinbarungen geht, sind sie von großer Wichtigkeit für die Etablierung weiterer Netzwerke und langfristiger Kooperationen.