Kinozentrum in Busan von Koop Himmelblau

Ownership, Wirksamkeit, Menschenrechte, … sind nicht das eigentliche Thema. Im Wesentlichen geht es darum, wie die Geber aus den ODA-Verpflichtungen rauskommen. Die Lösung scheint einfach: die Privatwirtschaft soll das ‚Projekt Entwicklung’ retten, mit Finanzierung, mit Innovation und dadurch, dass sie die Regierungen der Geberländer aus der Verantwortung ziehen.

Der Privatsektor wird als neuer Akteur der EZA gehypt. Ohne Auflagen, ohne Grenzen soll er den Entwicklungsländern den Segen von Wachstum und Wohlstand bescheren. Der Privatsektor kann einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten – unter gewissen Voraussetzungen, meinen die NGOs:

– das Wachstum muss lokal, bei den kleinen und mittleren Unternehmen angesiedelt sein
– um Armut zu bekämpfen, muss der informelle Sektor, der in Entwicklungsländern 60-70% der Wirtschaft ausmacht, angesprochen werden
– Wirtschaftstreibende, die einen Beitrag zur sozialen Entwicklung beitragen sollen, müssen JEDENFALLS ALLE IN DER ILO VERANKERTEN RECHTE EINHALTEN
– Der Privatsektor muss genauso transparent und rechenschaftspflichtig sein, überprüft und bewertet werden wie alle anderen Akteure der EZA

U.s.w. – es gibt noch viele Forderungen der NGOs, die wenig Chance haben, beachtet zu werden, denn soviel ist sicher: die Regierungen der Geber werden ihrem Privatsektor keine Schranken auferlegen, um mit China und den anderen BRICS konkurrieren zu können.

Übrigens: Der österreichische Architekt W. Prix / Coop Himmelb(l)au ist Ehrenbürger der Stadt Busan, weil er ihnen ein neues Kinozentrum gebaut hat – siehe Foto.“