„Ausgerechnet jetzt mehr Geld in die Hand zu nehmen, das angeblich für die Entwicklungshilfe nicht aufgebracht werden kann, damit DiplomatInnen gut wohnen und ihre Kinder auf Nobelschulen schicken können, ist an Doppelbödigkeit nicht zu übertreffen“, kritisieren Petra Navara, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung und Dietmar Schreiner, stv. Vorsitzender der KOO, unisono.

 

Die konkreten Zahlen: 7 Millionen Euro mehr als 2010 stehen den Botschaften im Jahr 2011 für beispielsweise Übersiedlungskosten, Wohnkosten, Ausstattung und Bildungsausgaben ihrer Kinder zur Verfügung. Dies entspricht den Ausgaben der Österreichischen Regierung für das Schwerpunktland Äthiopien, wo damit für 60.000 Bäuerinnen und Bauern eine Existenzgrundlage geschaffen wurde und 1,3 Mio. Menschen durch Gesundheitseinrichtungen erreicht werden.

 

Bei zweckgebundenen Einnahmen für Entwicklungszusammenarbeit bleibt Finanzminister Pröll dagegen vage: Eventuell könnten die Stiftungen zukünftig einen Beitrag leisten. Die AG Globale Verantwortung und die KOO erwarten sich hier weitere konkrete Schritte und appellieren dringend an die Nationalratsabgeordneten, die unmenschlichen Kürzungen der Entwicklungszusammenarbeit zurückzunehmen und nachhaltige Finanzierungsquellen zu erschließen.

 

Rückfragen: Mag.a Hilde Wipfel, KOO, Tel. 01/317 03 21 oder 0676 769 84 32