Konflikte sind in den letzten Jahrzehnten komplexer und langwieriger geworden. Syrien, Südsudan und die Ukraine sind nur einige Beispiele: Befanden sich im Jahr 2005 13 Länder in einer anhaltenden humanitären Krise, ist ihre Zahl bis 2019 auf 31 gestiegen. 16% der Weltbevölkerung leben in einem dieser Staaten, weshalb es für Konflikte, die sich über mehrere Jahre erstrecken, dringend längerfristiger Lösungen bedarf.

Das Ausmaß von Langzeitkrisen, konfliktbedingter Vertreibung und veränderten humanitären Bedürfnissen hat zu einer Reihe konzeptioneller Änderungen, neuer Strategien und Finanzierungsansätzen geführt. Diese Entwicklung drückt eine neue Dynamik aus, die durch die Verknüpfung von Soforthilfe, Wiederaufbau und Entwicklung – allgemein bekannt als Nexus zwischen Humanitärer Hilfe und Entwicklung – entstanden ist. Vermehrt ist auch vom Nexus zwischen Humanitärer Hilfe, Entwicklung und Frieden, der eine Friedensdimension beinhaltet, die Rede.

Die Umsetzung des Nexus-Ansatzes sieht sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Investitionen vor, um Einzelpersonen, Gemeinschaften sowie Länder widerstandsfähiger zu machen: Durch diese Maßnahmen sollen sie künftige Schocks und Stressfaktoren einerseits besser bewältigen und sich von ihnen erholen, andererseits sich an diese anpassen. Im Zuge dessen könnten betroffene Einzelpersonen, Gemeinschaften und Länder auch systematische Ursachen von Armut und Konflikten bewältigen. Im Sinne nachhaltigen Friedens und nachhaltiger Entwicklung müssen Schwachpunkte und Ungleichheiten vor, während und nach Krisen bekämpft werden.

Dieses Briefingpapier enthält Nexus-Beispiele unserer Mitgliedsorganisationen und richtet sich an weitere Organisationen der Humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.


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Briefingpaper (Nov. 2021): Common Understanding of the Nexus Approach