Andris Piebalgs, Kommissar für Entwicklung, und Kristalina Georgieva, Kommissarin für internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion, haben am 3. Oktober in einer gemeinsamen Mitteilung eine neue Politik vorgeschlagen, mit der den verwundbarsten Gemeinschaften weltweit dabei geholfen werden soll, Resilienz gegen künftige Krisen aufzubauen. Damit Notsituationen bewältigt werden können und gleichzeitig in die Widerstandsfähigkeit investiert werden kann, sind koordinierte, mit nationalen Behörden und regionalen Organisationen abgestimmte Bemühungen erforderlich, um die Vulnerabilität der ärmsten Haushalte gegenüber Schocks zu verringern und die Ursachen der Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit anzugehen.

Humanitäre Hilfe mit längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit zu verbinden ist zwar kein neuer Ansatz, die Mitteilung zeigt allerdings das Interesse der Kommission an einer Weiterentwicklung des Themas auf politischer Ebene. Neben einigen konkreten Fallbeispielen erklärt die Kommission in 10 Punkten, wie man die Resilienz in Ländern, die besonders anfällig für Katastrophen und Ernährungsunsicherheit sind, erhöhen kann. Dazu gehören unter anderem eine fundierte Einschätzung der Risiken, eine führende Rolle der Partnerländer, die koordinierte Zusammenarbeit von EZA- und Katastrophenhilfe-AkteurInnen, die flexible Gestaltung von Finanzierungsinstrumenten und auch die entsprechende Behandlung des Themas in allen relevanten Internationalen Gremien. Die Kommission kündigt an, im ersten Quartal 2013 an einen Aktionsplan zur Beschleunigung der Implementierung dieser Prinzipien zu arbeiten.

Als Beispiele für die erfolgreiche Anwendung dieses neuartigen Ansatzes werden die Programme SHARE (Supporting the Horn of Africa’s Resilience) und AGIR-Sahel (Alliance Globale pour l’Initiative Résiliance Sahel) gennant. Diese beiden Programme verfolgen bereits neuartige Ansätze, die parallel zur Soforthilfe auch längerfristige recovery und resilience Maßnahmen beinhalten. Ein weiteres Beispiel für mögliche Resilienzmaßnahmen sieht die Kommission in der Entwicklung und Förderung von Frühwarnsystemen. Dürreperioden und Ernteausfälle sind oftmals vorhersehbar – Gegenmaßnahmen können schon Monate davor getroffen und Hungersnöte vermieden werden.