„Mir wurscht, wenn Österreich in der EU schon fast Schlusslicht bei der Armutsbekämpfung ist – Hauptsach, ich hab was auf der Bank!“ Oder: „Mir wurscht, wenn pro Tag 10000 Kinder verhungern – ich geh mit meinen jetzt zum Mäckie!“

Österreich kürzt seit Jahren massiv die finanziellen Mittel für Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit. Und die Kürzungen sollen weitergehen, so der Plan. Über 40 österreichische Organisationen aus der Bereichen Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe schlagen Alarm – es wurde die österreichweite „mir wurscht-Kampagne“ ins Leben gerufen. Unterstützung kommt von Prominenten wie Oliver Baier, Lukas Reseatarits und Konstantin Wecker.

Die Kampagne setzt bewusst auf Provokation um rechtzeitig vor dem Budgetbeschluss Mitte November noch wachzurütteln. In der Steiermark wird die Kampagne von den Organisationen der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungszusammenarbeit (AGEZ) getragen und von dem Kabarettisten Simon Pichler unterstützt. Pichler zur heutigen Aktion in Graz: “Ich verkörpere einen Menschen, der gleichgültig und arrogant auf das Leid anderer Menschen reagiert. Was nicht unmittelbar vor seiner eigenen Haustüre passiert, tangiert ihn nicht und lässt ihn kalt. Eine Haltung, die wir auch hinter den massiven Kürzungen des Budgets für Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe wahrnehmen.”

Die Aufklärungsaktion in Graz endete mit einer abschließenden Erklärung am Hauptplatz. Zahlreiche GrazerInnen zeigten Sympathie und Verständnis für die Forderungen der Kampagne. Simon Pichler: “Die massiven Kürzungen auf Kosten der Ärmsten in unserer Welt sind uns und den SteirerInnen eben nicht wurscht. Diese Botschaft möchten wir mit allem Nachdruck an die verantwortlichen Politiker nach Wien tragen. `Mir wurscht` ist keine zeitgemäße Haltung für ein Land wie Österreich.”