Demonstration der Bauerngemeinschaft Segunda y Cajas in der Provinz Huancabamba, Region Piura, die seit 20 Jahren Widerstand gegen das Bergbauprojekt Río Blanco leistet. Bis 2007 betrieb das britische Unternehmen Monterrico Metals das Projekt, seit 2007 versucht das chinesische Bergbaukonsortium Zijin es durchzusetzen. © Javier Jahncke

Menschenrechte sind universell, unteilbar, voneinander abhängig und miteinander verknüpft – unabhängig vom politischen, ökonomischen und kulturellen Kontext. Dazu bekannte sich die Staatengemeinschaft 1993 bei der Wiener Weltkonferenz für Menschenrechte. Doch heute stehen Menschenrechte weltweit unter Druck. Konflikte und Kriege, Armut und steigende Ungleichheiten sowie die Klimakrise stehen ihrer Verwirklichung entgegen. 

Daher ist der Einsatz für Menschenrechte mehr gefragt denn je! Menschenrechte sind für die Beendigung von Armut, für Entwicklung und Frieden und somit für ein menschenwürdiges Leben unerlässlich – in allen Ländern dieser Welt. Auf Grundlage dieses Verständnisses möchten wir folgende Fragen diskutieren:

  • Welche Bedeutung haben Menschenrechte heute angesichts der multiplen Krisen für die Erreichung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) weltweit?
  • Welche Bedeutung haben die Ergebnisse der Wiener Weltkonferenz für Menschenrechte 1993 und der dort entstandenen Wiener Erklärung heute?
  • Wie kann Entwicklungszusammenarbeit Menschenrechte stärken und was bringt das? Was können konkrete Projekte zum Beispiel in Tansania erreichen?
  • Kann Bergbau als Wirtschaftsmotor zu nachhaltiger Entwicklung in Peru beitragen? Inwiefern kollidiert er mit Rechten der indigenen Völker oder den Rechten von peruanischen Kleinbauern und -bäuerinnen?
  • Welchen Beitrag können Lieferkettengesetze in der EU, aber auch in Ländern des Globalen Südens leisten,  die Unternehmen zu menschenrechtlicher Sorgfalt entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungsketten verpflichten? Wie müssen sie ausgestaltet sein, um Wirkung zu zeigen?

Diskutant*innen:

  • Javier Jahncke, ein auf Bergbau spezialisierter Menschenrechtsanwalt aus Peru
  • Markus Meister, Geschäftsführer beim Welthaus Graz
  • Sophie Veßel, Fachreferentin für Menschenrechte bei der AG Globale Verantwortung
  • Moderation: Ariana Martín Lobera, Aktivistin bei Südwind Steiermark

Wir stellen eine Simultanübersetzung auf Deutsch und Spanisch zur Verfügung. 

Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir zu einem kleinen Umtrunk.

Wir weisen darauf hin, dass am Veranstaltungsort Fotos und ein Video angefertigt und zu Zwecken der Dokumentation der Veranstaltung veröffentlicht werden. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos und Filmaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, zu.

Mehr Informationen zu den Diskutant*innen:

Javier Jahncke

Ist ein auf Bergbau spezialisierter Menschenrechtsanwalt aus Peru. Er beschäftigt sich mit der Rolle des Bergbaus und des Exports von Rohstoffen für die Entwicklung Perus sowie mit deren Folgen für Umwelt und Klima sowie Menschenrechte insbesondere indigener Gemeinschaften. Er verfolgt die Verhandlungen über ein EU-Lieferkettengesetz mit Fokus darauf, wie dieses die Rechte der Menschen in Peru schützen kann. Javier Jahnke ist ein Projektpartner der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. 

Sophie Veßel

Ist Fachreferentin für Menschenrechte bei der AG Globale Verantwortung, dem österreichischen Dachverband von Nichtregierungsorganisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, Humanitären Hilfe und entwicklungspolitischen Bildung. Sie unterstützt die Mitglieder in ihrer Arbeit für Menschenrechte und erarbeitet Empfehlungen, wie die österreichische Regierung bestmöglich zum Schutz der Menschenrechte weltweit beitragen kann, etwa durch wirksame Lieferkettengesetze und eine faire Handelspolitik.

Markus Meister

ist Geschäftsführer bei Welthaus Graz. Zugang zu Land, Ernährungssouveränität und Klimagerechtigkeit sind zentrale Schwerpunkte der Organisation und ihrer Partnerorganisationen. In Tansania beispielsweise unterstützt das Welthaus gemeinsam mit dem “Pingos Forum” Maasai, die aufgrund der Ausweitung von Naturschutzgebieten von Vertreibung bedroht sind. Maasai werden dabei unterstützt, sich zu organisieren, ihre Rechte zu kennen und diese bei der Regierung einzufordern. Menschenrechtsverletzungen werden zudem international publik gemacht.

Ariana Martín Lobera

ist zweisprachig deutsch-spanisch aufgewachsen und Aktivistin bei Südwind Steiermark. Im vergangenen Jahr recherchierte sie in Ecuador zum Konfliktthema illegaler Bergbau. Dabei führte sie Interviews mit Betroffenen und Aktivisten aus der ecuadorianischen Provinz Napo zum Thema illegaler Bergbau und ihrer aktivistischen Arbeit.

Raúl Rojas Tagebau mitten in der Stadt Cerro de Pasco: Die Auswirkungen von Explosionen und der Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden gefährden insbesondere Kinder. © Javier Jahncke

In Kooperation mit dem Projekt #Rohstoffwende der AG Rohstoffe (www.ag-rohstoffe.at).

Kooperationspartner:


Gefördert durch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit