Warum Unternehmen und NGOs kooperieren
Die Expertise über lokale Strukturen und umfangreiche Erfahrungen bei der erfolgreichen Umsetzung von Projekten unter oft widrigen Umständen ist eine Kernkompetenz international tätiger NGOs. Gleichzeitig können Kooperationen mit Unternehmen helfen, die wirtschaftlichen Strukturen zu verbessern und nachhaltig Armutsminderung zu schaffen. Für Unternehmen zeigen sich Synergien in diesen Kooperationen in vielfältiger Weise, sei es durch komplementäres Wissen oder Zugang zu bislang nicht erreichbaren Bevölkerungsschichten. Zahlreiche Beispiele österreichischer und internationaler Unternehmen zeigen den Weg:

Exzellente Gewürze aus Nepal für Österreich
Hochqualitative landwirtschaftliche Produkte aus Gebieten mit einzigartigen Anbaubedingungen sind nicht leicht am Weltmarkt erhältlich. Durch die von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) geförderte Wirtschaftspartnerschaft verbessern die österreichische Organisation EcoHimal (Society for Cooperation Alps – Himalaya) und das Salzburger Traditionsunternehmen WIBERG die wirtschaftlichen Strukturen in Nepal. Gemeinsam mit einem lokalen Partner von EcoHimal werden Anbau, Ernte und Verarbeitung von Szechuan-Pfeffer und violettem Kardamom mit österreichischem Wissen professionalisiert. WIBERG vertreibt beide Gewürze von exzellenter Qualität in seiner Premiumlinie.

Die perfekten Partner für Augenlicht
Moderne Medikamente sind für viele Menschen auf der Welt unerreichbar. Licht für die Welt baut augenmedizinische Versorgung in armen Regionen auf und führt Augenoperationen durch. Dank der nun schon seit 15 Jahren andauernden Kooperation von Croma und Licht für die Welt kommen hochwertige Medizinprodukte auch in entlegensten Gebieten zum Einsatz.
Croma zeigt durch dieses Engagement gesellschaftliche Verantwortung und profitiert von gemeinsamen Marketingaktivitäten. Die MitarbeiterInnen beider Seiten schätzen die Kooperation, die die Behandlung von mehr als 45.000 Menschen pro Jahr ermöglicht.

Eine Partnerschaft in 26 Ländern
Was als einjähriges Pilotprojekt von SOS-Kinderdorf und Deutsche Post DHL Group im Jahr 2010 begann, ist mittlerweile zu einer Kooperation in mehr als 26 Ländern angewachsen. Durch das freiwillige soziale Engagement vieler MitarbeiterInnen der Deutsche Post DHL Group wird jungen Frauen und Männern aus den SOS-Kinderdörfern bei der Verbesserung ihrer beruflichen Möglichkeiten geholfen. In gemeinsamen Workshops werden spezifische Fähigkeiten entwickelt, der Berufseinstieg erleichtert und der weitere Berufsweg geplant.

Partner für Wirtschaft und Entwicklung
Als Experte an der Schnittstelle von Wirtschaft und Entwicklung begleitet die Entwicklungsorganisation ICEP Unternehmen von der Ideenfindung über die Strategieentwicklung und Projektstrukturierung bis zu Management und Evaluierung.
Mit ICEP entwickelte das Feuerfestunternehmen RHI sein globales Youth Employability Program: Ziel der von der OEZA geförderten Wirtschaftspartnerschaft ist die Verbesserung der technischen Berufsausbildung und die Qualifizierung zukünftiger FacharbeiterInnen. So wird in Kooperation mit lokalen Stakeholdern in Mexiko ein duales Ausbildungsprogramm aufgebaut, in der Türkei hingegen die technische Ausbildung an Schulen praxis- und bedarfsorientierter gestaltet.

Diese und viele andere Beispiele zeigen den Nutzen, den strategische Kooperationen für beide Seiten und für die Gesellschaft stiften können. Die 38 Mitgliedsorganisationen der AG Globale Verantwortung sind in 148 Ländern der Welt tätig und führen zahlreiche Projekte durch. MitarbeiterInnen, ProjektpartnerInnen und Netzwerke im Land sowie ihr Fachwissen im Bereich Gesundheit, Landwirtschaft, Berufsbildung, Infrastruktur etc. können Unternehmen helfen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und zu nachhaltigem Wachstum beitragen.