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Nothilfe für Vertriebene und andere vom Krieg betroffene Menschen in Czernowitz, westliche Ukraine

NGO-Mitarbeiter bei Verteilung von Lebensmittelpaketen

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben sich in der Stadt Czernowitz fast 80.000 geflüchtete Menschen registrieren lassen. Durch den starken Zuzug ist leistbarer Wohnraum in der Stadt knapp geworden. Die durch den Krieg hervorgerufenen wirtschaftlichen Verwerfungen betreffen auch die Menschen im relativ sicheren Westen der Ukraine, der bisher von direkten Kampfhandlungen weitgehend verschont gebliebenen ist. Arbeitslosigkeit, fehlende Sozialleistungen, der wirtschaftliche Abschwung und die hohe Inflation verschonen niemanden.

Durch das Projekt unterstützt die Volkshilfe die ukrainische NGO Narodna Dopomoha Ukraine (NDU) bei der Verteilung von Lebensmittel- und Hygienepaketen an notleidende Menschen. Insgesamt werden jedes Monat etwa 2.000 bedürftige Menschen unterstützt. Ältere Menschen, schwangere und stillende Frauen, alleinerziehende Mütter, Menschen mit Behinderungen bzw. schweren oder chronischen Krankheiten, sowie Familien mit drei oder mehr Kindern werden prioritär behandelt. Der Großteil der Hilfe geht an Menschen, die vom Krieg nach Czernowitz geflohen sind. Aber auch andere notleidende Menschen, wie zum Beispiel besonders arme Bewohner*innen der Stadt, werden unterstützt.

Viele Menschen sind vom Krieg traumatisiert oder stehen unter großem psychischen Druck. NDU hat daher Psycholog*innen unter Vertrag genommen, um geflüchteten Menschen und anderen Betroffenen psychosoziale Betreuung anzubieten. Im Rahmen des Projektes können bis zu 480 Menschen betreut werden.

Sexuelle Gewalt steht leider in vielen Kriegen an der Tagesordnung - so auch in der Ukraine, wie viele Berichte nahelegen. Kriege können aber auch das Risiko häuslicher Gewalt und das Risiko von sexueller Gewalt ganz allgemein erhöhen. NDU informiert Frauen und Mädchen in Workshops über Präventionsmöglichkeiten. 300 Frauen und Mädchen sollen so erreicht werden.

Vielen geflüchteten Menschen fehlt es an Freizeitmöglichkeiten und an Möglichkeiten, an ihrem Zufluchtsort neue Freundschaften zu knüpfen. NDU organisiert regelmäßig soziale Aktivitäten in kleinen Gruppen. Dazu zählen zum Beispiel Kunsttherapie-Sitzungen für Kinder und Erwachsene. Diese Aktivitäten bieten Zerstreuung und helfen den Menschen beim Knüpfen neuer sozialer Netzwerke.

NDU betreibt außerdem eine Anlaufstelle für Geflüchtete im Stadtzentrum von Czernowitz. Hier können sich Menschen rechtlich beraten lassen bzw. sich mit Fragen und Anliegen an kompetente Mitarbeiter*innen wenden. Die Digitalisierung macht auch vor der humanitären Hilfe nicht halt: Sehr viele Anfragen für rechtliche Beratung und Anfragen allgemeiner Natur werden online beantwortet - über WhatsApp oder Facebook.


Infos & Kontakt

www.volkshilfe.at/was-wir-tun/positionen-projekte/humanitaere-hilfe

Franz Josef Berger
E-Mail: franz-josef.berger@volkshilfe.at