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Unterstützung indigener Jugendlichen

Caritas&Du

Stipendienprogramm und zwei Jugendzentren für indigene Jugendliche

Das kleine Dorf Imantag liegt ca. zwei Fahrstunden nördlich der Hauptstadt Quito im Bezirk Cotacachi. Rund 65% der Bevölkerung des Dorfes bezeichnet sich selbst als "Indígenas", was auch für Ecuador einen hohen Wert darstellt. In der Region gibt es zahlreiche Blumenzuchtbetriebe, Tourismus und auch Leder verarbeitende Betriebe. Dennoch leben von den 5.000 Einwohner*innen, laut offiziellen Statistiken aus dem Jahre 2016, über 53% unter der Armutsgrenze. Die finanzielle Situation der Großfamilien erlaubt es nur sehr wenigen Jugendlichen die Schule abzuschließen. Viele Jugendliche tragen früh zum Familieneinkommen bei. 50% der Jugendlichen brechen die Schule nach der Grundschule ab. Nur 41% der 15-19 Jährigen gehen zur Schule. Nur 2% der über 18-Jährigen haben einen Maturaabschluss. Angesichts dieser aussichtslosen Lage wandert ein Großteil der Jugendlichen nach Quito ab und versucht in der Stadt sein*ihr Glück als unausgebildete Tagelöhner und Haushaltshilfen. Hier kommen sie aber meist mit den gewalttätigen Jugendbanden in Kontakt und schaffen es nicht, die Spirale der Armut zu durchbrechen.

Die zweite Gemeinschaft die Tsachilas del Búa befindet sich im ländlichen Umfeld der Stadt Santo Domingo de los Tsachilas am Fuße der westlichen Ausläufer der Anden. Die Volksgruppe der Tsachilas wird auf derzeit ca. 3000 Personen geschätzt, die in 8 Gemeinschaft rund um Santo Domingo leben. Die Tsachilas sind traditionell Sammler und leben vom Regenwald. Sie sind innerhalb der Ecuadorianischen Gesellschaft als sehr gute Medizinmänner anerkannt, die die Pflanzen des westlichen Regenwaldes kennen und anwenden. In der Landreform der 60iger Jahre wurde der Volksgruppe ca. 10.000 ha Land zugewiesen, welches sie auch heute noch als Gemeinschaft bearbeiten. Die Tsachilas konnten vom wirtschaftlichen Aufbruch des Gebietes um die Stadt Santo Domingo nicht profitieren, Hauptgrund dafür war die fehlende Bildung und der fehlende Zugang zum Bildungssystem. Auch heute noch haben über 50% der 50-Jaehrigen keinerlei Schulbildung. Während von den 10-14 Jährigen noch 81% die Schule besuchen sinkt die Zahl bei den 15-19 Jährigen auf 47,6% und bei den Studenten 20-24 Jahre auf nur 18,1%. Eine weitere große Herausforderung für die Volksgruppe ist die Bewahrung ihrer Sprache und Kultur. Viele junge Tsachilas verneinen ihren kulturellen Ursprung und ihr Sprache, um der, in der Gesellschaft weit verbreiteten, Diskriminierung zu entkommen.

Unser Partner, Maqui Mañachi hat seit Jahren Kontakt mit der Gemeinschaft und möchte die Bildungschancen der Jugendlichen und die kulturellen Werte der Gemeinschaft stärken. Die Caritas unterstützt das Projekt "Wampra Wasi", was so viel wie „Haus der Jugend“ auf Quichua bedeutet seit 2008. In dieser Zeit wurden 660 Stipendien vergeben von denen 99% das Schuljahr positiv abschließen konnten. Die Organisation versucht die Lebensbedingungen der indigenen Jugendlichen in den Regionen zu verbessern und die Jugendkriminalität zu bekämpfen.

Ziel ist es jungen Menschen aus armen indigenen Familien den Schulabschluss zu ermöglichen. Außerdem haben die Kinder und Jugendlichen in den zwei Jugendhäusern einen Ort gefunden, in dem sie sich treffen, organisieren und weiterbilden können. Die Jugendlichen erfahren mehr über ihre Quichua-Kultur und Herkunft und lernen diese wieder zu schätzen. Sie nehmen an verschiedenen Workshops teil und beginnen sich an den Entscheidungen und Prozessen des Dorfes aktiv zu beteiligen. Die Gemeinschaft wird gestärkt und das Jugendhaus bietet die Plattform für konkrete Programme mit der Stadt und der Provinz. Das Projekt will die Gruppe der 15 – 19 Jährigen in Imantag und in der Gemeinschaft der Tsachilas dabei unterstützen ihren Maturaabschluss zu machen. Im Jugendzentrum werden außerdem Nachhilfe- und Fortbildungskurse organisiert. Besonderes Augenmerk wird auf die Stärkung der kulturellen Wurzeln und der eigenständigen Sprache der Tsachilas gelegt.

Aufgrund der großen Anzahl an Projekten der Caritas Österreich kann auf dieser Website nur eine kleine, beispielhafte Auswahl dargestellt werden. Weitere Informationen zum weltweiten Engagement der Caritas Österreich finden Sie auf deren Homepage unter www.caritas.at.


Infos & Kontakt

www.caritas-vorarlberg.at/mithelfen/auslandshilfe

Marion Burger
E-Mail: marion.burger@caritas.at
Tel.: 0664 323 43 86

Ziele für nachhaltige Entwicklung

01 Keine Armut