Vom 28. Februar bis zum 2. März 2005 trafen sich in Paris mehr als 100 VertreterInnen von Geber- und Partnerländern, von internationalen Entwicklungsorganisationen und aus Wirtschaft und Gesellschaft zu einem hochrangigen Forum über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (Aid Effectiveness). Mit der Pariser Erklärung verpflichteten sie sich, ihre Entwicklungszusammenarbeit an Strategien, Institutionen und Strukturen der Partnerländer anzupassen und stärker aufeinander abzustimmen.

Fünf zentrale Forderungen sollen zur Optimierung der Wirksamkeit der Hilfe maßgeblich beitragen:

  • Eigenverantwortung der Partnerländer (Ownership)
  • Harmonisierung der EZA-Interventionen innerhalb der Gebergemeinschaft (Harmonization)
  • Angleichung an die Systeme der Partnerländer / Partnerausrichtung (Alignment)
  • Ergebnisorientierung / Ergebnisorientiertes Mangement (Managing for Results)
  • Gegenseitige Rechenschaftspflicht (Mutual Accountability)

Die auf PartnerInnen- und GeberInnenseite zu unternehmenden Schritte sind in 56 Partnerschaftsverpflichtungen definiert. Die Aspekte Eigenverantwortung der Partnerländer und Ausrichtung der Zusammenarbeit an Strukturen, Strategien und Systemen der PartnerInnen haben darin großes Gewicht. Planung und Durchführung der Entwicklungszusammenarbeit sollen sich künftig mehr an Entwicklungsergebnissen orientieren. Da die Rolle der Partnerländer stärker hervorgehoben wird, wird auch der dort zu leistende Kapazitätsaufbau als ausgesprochen wichtig eingestuft.

Kritik von seiten der NRO

Als erster Schritt in die richtige Richtung von den NRO gutgeheißen, war dennoch Kritik angebracht: Die Pariser Erklärung ist technokratisch ausgelegt, fokussiert auf die Abwicklung und das Management von Projekten. Es gehe um Effizienz, nicht um Effektivität, so die NRO, die den  Fokus auf Armutsbekämpfung, Menschenrechte und Gender vermissten. Strukturelle Ursachen für Armut wurden weder benannt noch im Rahmen der Prinzipien, Partnerschaftsverpflichtungen oder Indikatoren berücksichtigt. Auch die Rolle der Zivilgesellschaft und die Stärkung ihrer Rechte wurde ignoriert. Trotz des Druckes auf NRO (vor allem auf international tätige Organisationen, die große Mengen an Gelder verwalten), die Pariser Erklärung ebenfalls zu unterschreiben, lehnten die Organisationen dies also ab.

Auch die Evaluierungen zur Umsetzung der Pariser Erklärung stellen Unzulänglichkeiten des internationalen Schlüsseldokumentes in Theorie und Praxis fest, die wirksame EZA behindern.


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